Bayern will das Tragen von Hells-Angels-Symbolen verbieten – Rocker wollen klagen Rockern geht es an die Kutten

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Ein Totenkopf mit Flgeln ist das Symbol der Motorradgang Hells Angels. Das Tragen dieser Symbole soll jetzt auch in Bayern verboten werden. Foto: dpa Foto: red

Es sind ihre Markenzeichen - und die dürfen sie bald nicht mehr tragen. Bayern will den Hells Angels ihre Symbole von den Kutten reißen. Keinen "martialischen" Totenkopf mehr. Die Rocker wollen sich das nicht gefallen lassen und vor Gericht ziehen.

 
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Bayern will ab Oktober das Tragen von Hells-Angels-Symbolen in der Öffentlichkeit verbieten. Innenminister Joachim Herrmann und Justizminister Winfried Bausback (beide CSU) kündigten an, das Vorgehen gegen die Rocker-Gruppierung Hells Angels zu verschärfen. Das Symbol-Verbot soll ein „rechtsstaatliches Mittel“ im Kampf gegen Rocker-Kriminalität sein. Immer wieder seien sie in Straftaten der „Organisierten Kriminalität wie Rauschgifthandel und Gewaltdelikten verwickelt und häufig auch in der Rotlicht- und Türsteherszene aktiv“, heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Ministerien.

Die Hells Angels, die in Hof eine Abteilung, ein sogenanntes Charter, und in Bayreuth die Unterstützergruppe „Blood Red Section“ haben, kündigten an, gegen das Verbot ihrer Symbole rechtlich vorzugehen. „Das ist eine Riesensauerei“, sagte der Chef der Hofer Hells Angels, Christian „Ande“ Rammig (47). Allerdings kam die Ankündigung des Verbotes nicht unerwartet. „Wir haben drauf gewartet“, sagte Rammig, nachdem das Oberlandesgericht Hamburg hat im April entschieden, dass das öffentliche Zeigen von jeglichen Clubabzeichen der Hells Angels gegen das Vereinsgesetz verstoße.

Zu den künftig verbotenen Symbolen gehören das Wappen der Hells Angels, ein stilisierter geflügelter Totenkopf, der sogenannte Deathhead, und der Schriftzug „Hells Angels“. Das gilt für Kennzeichen auf den sogenannten Rockerkutten. Solche Gegenstände können beschlagnahmt werden. Ebenfalls betroffen sind sichtbare Hells Angels-Symbole auf Motorrädern, an Vereinshäusern, im Internet und auf Merchandising-Artikel sowie sichtbare Tätowierungen. „Da wir wichtige Identifikationsmerkmale der Hells Angels und deren martialische Symbole der Einschüchterung aus der Öffentlichkeit verbannen, treffen wir die Rocker an einer empfindlichen Stelle“, betonten die Minister.

Viele Member, so berichtet die Motorrad-Zeischrift Bikers News, erklärten schon, nicht das Patch an sich mache einen Club aus, sondern die Einstellung der Mitglieder. Und ein Hells Angel werde immer ein Hells Angel bleiben, ganz egal, was man auf der Kutte trage.

Die Polizeipräsidien sind laut Herrmann derzeit beauftragt, die sechs Charter der Hells Angels in Bayern über das Vorgehen der Behörden zu informieren. Bis Ende September haben die Hells Angels Zeit, ihre Symbole aus der Öffentlichkeit zu entfernen.

Auf andere Rockergruppierungen lässt sich die Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamburg nicht ohne weiteres übertragen. Generell gilt laut Herrmann und Bausback aber, dass neben den Hells Angels auch andere Rockergruppierungen im besonderen Visier von Polizei und Justiz stehen.

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