Frank Horras legt 50 Kilometer für den guten Zweck zurück Rekord beim 24-Stunden-Schwimmen

Von Thomas Weichert

Das war ein Rekord: Bei der 13. Auflage des 24-Stunden-Schwimmens der DLRG Pottenstein im Juramar schwamm der 43-jährige Leistungssportler und Triathlet Frank Horras aus Lauf 50 Kilometer.

 
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Horras nahm das erste Mal an diesem Wettbewerb teil – und das für einen guten Zweck: Pro Kilometer zurückgelegter Schwimmstrecke bekommt er 40 Euro an Spendengeldern für ein behindertengerechtes Fahrrad für den Sohn eines mit ihm befreundeten Athleten.

Von der "Hardtseemafia"

Horras ist Chef der über 800 Mitglieder zählenden größten deutschen Triathlongemeinschaft „Hardtseemafia“ und hatte die Spendenaktion auf deren Homepage ausgeschrieben. Und so kamen durch seine Teilnahme in Pottenstein über 2800 Euro zusammen. Horras wirkte heuer schon an sieben 24-Stunden-Schwimmen in ganz Deutschland mit und belegte dabei immer den ersten Platz. So in Hildesheim, Freiburg oder Wuppertal – und nun auch in Pottenstein.

Die Nacht durchgeschwommen

Am Freitag ab 18 Uhr begann er mit seinen ersten Bahnen, schwamm dann die ganze Nacht durch und am Samstag gegen 16 Uhr hatte er bei etwa eineinhalb Stunden Pause sein Ziel erreicht und die 50 Kilometer geschafft. „Das Pottensteiner Bad ist wunderschön, doch es war schon eine Herausforderung, weil die Bahn nur 18 Meter lang ist“, sagt Horras. Durch das viele Abstoßen am Beckenrand hatte er am Ende schon etwas Rückenschmerzen.

Ganz alleine im Becken

Anfangs hatte er auch etwas Probleme mit dem Salzwasser und der Atmung. Dies legte sich dann aber schnell. „Man braucht schon eine mentale Stärke, um dies zu schaffen, vor allem wenn man nachts ganz alleine im Becken schwimmt“, so Horras, der Veganer ist und sich während des Schwimmens von veganen Gummibärchen und selbst gemachten Kokosriegeln seiner Lebensgefährtin ernährte. Danach gönnte er sich dann aber ein Hefeweizen.

Mutter und Tochter

Mit dabei war auch die siebenjährige Annika Reichel von der Wasserwacht Pegnitz, die von ihrer Mutter Eva und ihrer 13-jährigen Schwester Leonie begleitet wurde. Mit fünf Jahren war Annika vor zwei Jahren die jüngste Teilnehmerin der Veranstaltung. Diesmal schwamm sie etwa 1500 Meter, ihre Schwester Leonie fünf Kilometer. Annika ist eine richtige Wasserratte, liebt das Schwimmen. Ihre Mutter Eva schwärmt von dem kleinen Pottensteiner Familienbad. „Es ist schön, dass sich jedes Bad im Rahmen der eigenen Möglichkeiten solche Wettbewerbe ausdenkt“, sagt sie.

Genaue Buchführung

Der 16-jährige Dany Buhl und die 17-jährige Nina Linhardt von der DLRG Pottenstein führen genau Buch über die geschwommenen Runden der Teilnehmer. Vier Bahnen sind 72 Meter, was jeweils ein Kreuzchen auf ihren Auswertungszetteln bedeutet. Linhardt, die auch schon ihren Rettungsschwimmerschein hat, der sie berechtigt die Badeaufsicht zu machen, schwamm auch selbst mit. Und Dany Buhl, der Sohn von Schwimmmeister Georg Buhl, hat nun vor, den Rettungsschwimmerschein in Silber zu machen. Neben dem TSC Pottenstein ist die DLRG Pottenstein der Verein mit den meisten Jugendlichen in Pottenstein.

Viel Arbeit für die Ehrenamtlichen

„Wir haben 95 Jugendliche und Kinder unter 18 Jahren im Verein“, sagt Vorsitzender Joachim Linhardt nicht ohne Stolz. Das bedeutet aber auch viel Arbeit für die Ehrenamtlichen, die die Schwimmkurse halten müssen. „Weil die Schwimmausbildung nicht mehr von der Schule gemacht wird, kommen viele Kinder zu uns um das Schwimmen zu lernen. Manchmal müssen wir Eltern aber auch absagen, weil wir keinen Platz mehr haben“, so Linhardt. „Da hängt sehr viel Organisation dran“, sagt der 15-jährige Jan Linhardt.

Fazit: Über 300 Kilometer

Zur Siegerehrung kam dann wie jedes Jahr Bürgermeister Stefan Frühbeißer vorbei. Juliane Birner war die älteste Teilnehmerin und Manuel Römer von der Wasserwacht Pegnitz der jüngste. Auch er erhielt einen Pokal für seine geschwommenen 2304 Meter. Insgesamt nahmen heuer 104 Schwimmer teil, die zusammen 305.414 Meter schwammen. Die stärkste Gruppe mit 21 Teilnehmern stellte die Wasserwacht Pegnitz.