Protest der Nachbarn um Standort in der Dorfmitte – Nun soll das Landratsamt entscheiden Reithalle sorgt für Reibereien

Von Claus Volz
Der Antrag für den Bau einer Reithalle sorgt im Betzensteiner Stadtrat für Reibereien. Foto: Claus Volz Foto: red

Zwei Baugesuche führten im Stadtrat zu langen Diskussionen. Beim Antrag von Kevin Kornburger wurde gegen die Stimme von Simone Bauenschmidt das Gesuch ans Landratsamt Bayreuth weitergereicht. Doch nach kontroversen Diskussionen zum Bau der Reithalle in Hetzendorf beendete Bürgermeister Claus Meyer die Diskussion abrupt und beschloss – ein Novum im Stadtrat – das umstrittene Projekt von Sabrina Ostfalk-Gaßner ohne Empfehlung des Stadtrats ans Landratsamt weiterzuleiten. Widerspruch gab es keinen.

 
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Vor allem Simone Bauenschmidt (FW) war über den Antrag und die Diskussion zu dem Baugesuch von Kevin Kornburger nicht glücklich, denn in einem anderen Fall habe man sich damals anders verhalten, habe das Landratsamt das Bauen abgelehnt. Ihr ging es vor allem um die Gleichbehandlung. Außerdem habe sie Zweifel, ob bei der Umwandlung eines Flurbereinigungswegs zur Gemeindestraße beim Ausbau dieses Wegs nicht auch andere Anlieger, die mit diesem Baugesuch nichts zu tun haben, zur Kasse gebeten werden.

Jeder will seinen Grund behalten

Kevin Kornburger will nahe bei seinem Elternhaus ein Einfamilienhaus errichten und wollte von Stadtrat und Landratsamt wissen, ob dies möglich ist. Birgit Leistner (CSU) bat um Prüfung, „ob da nichts geht“, doch diese Entscheidung trifft das Landratsamt. Werner Otto (WG) stellte hier fest, dass es wieder einmal um eine vernünftige Bauleitplanung geht, die generelles Thema in Betzenstein ist. Man könne auch hier erschließen, doch dann „scheitert es wieder daran, dass jeder seinen Grund behalten will.“ Keiner wolle was abgeben. Außerdem, so stellte Otto als Zweckverbandsvorsitzender der Betzensteingruppe fest, werde es kein Problem mit der Trinkwasserlieferung geben. Die 130 Meter zum nächsten Kanal wird Kevin Kornburger aus eigener Tasche zahlen müssen. Peter Marschall (WBB) regte an, das Baugesuch vom Landratsamt überprüfen zu lassen, denn immerhin habe man hier jemanden, der selbst für die Erschießung sorgt.

Heftige Proteste von den Nachbarn

Eine Reithalle mit 600 Quadratmetern Größe, einer kleinen Bühne für Besucher und einer kleinen Lagerfläche will Sabrina Ostfalk-Gaßner an ihrem Anwesen in Hetzendorf errichten. Als gewerblicher Betrieb sollen dort Reitlehrgänge, Ferienkurse oder Veranstaltungen stattfinden und Urlauber anziehen, die den Fremdenverkehr bereichern. Nachdem das Anwesen aber mitten im Dorf liegt, gibt es von Nachbarn heftige Proteste, die sich auch auf die Diskussion im Stadtrat übertrugen.

„Der Betrieb inmitten des Wohngebiets ist kaum zumutbar,“ so Birgit Leistner (CSU). Das Gelände sei ungeeignet, denn es fehlten Parkplätze und Reiterurlauber kämen meist mit Anhängern. Für die Nachbarn sei dies eine zu große Beeinträchtigung, zumal auch die Emissionen berücksichtigt werden müssen. Eine solche Halle solle am Ortsrand untergebracht werden.

Zum Frieden im Dorf beitragen

Dem stimmte auch Bürgermeister Claus Meyer zu, doch er musste feststellen, dass das Ansinnen von Sabrina Ostfalk-Gaßner dem Recht entspricht. Ihr geplanter Betrieb mit den Tieren sei erlaubt. „Super, dass so was gemacht wird, nahm Matina Köhler (CSU) zu dem Vorhaben Stellung. Doch ihr macht Sorgen, dass manche Nachbarn das Baugesuch nicht unterschrieben haben. Wenn schon von vorneherein klar ist, dass es hier Probleme gibt, so Matina Köhler, dann müsse man zum Frieden im Dorf beitragen und für den Bau einen anderen Platz finden.

Bedenken gegen Emissionen

Vergeblich erinnerte Bürgermeister Claus Meyer daran, dass es rechtlich keine Bedenken gegen das Baugesuch gibt, doch Kompromisse wären ihm am liebsten. Allerdings war das Thema Emissionen für Werner Otto (WG) und Peter Marschall (WBB) der „Knackpunkt“. Da werde das Landratsamt intensiv prüfen. Außerdem werde es Hausbauer geben, die plötzlich eine rund sieben Meter hohe Halle vor die Nase gesetzt bekommen, plus Solaranlage. Sie müssten ertragen, dass ein „Eventbetrieb mit Pferden, wirtschaftlich ausgerichtet,“ sie in Schwierigkeiten bringt.