Jede Episode seines Vortrages ist ein Mosaiksteinchen. Kind trinkender, anarchischer, liebevoller Vorfahren ist er, und er ist Vater. Von seinem Sohn erzählt er, und davon, wie sich Klettertouren mit dem Sohn anfühlen. Messner ist Biobauer, Schulenbauer, Bergsteiger, Kletterer, Kamerad, Beobachter, Autor, Abenteurer, Burgbesitzer, Erzähler, Museumsgründer, Reisender und ein bisschen Reiseunternehmer. Ja, auch den Fremdenverkehr will er ankurbeln, zumindest den zu seinen Museen. Regelmäßig erzählt er von ihnen, preist Südtirol, immer wieder laufen Werbeeinblendungen über die Leinwand: eine schöne Heimat. Auch seine Autobiographie ist vieldeutig. "Über Leben" heißt sie, und damit ist nicht nur das dem Tod-von-der-Schippe-Springen gemeint, sondern auch das Reden übers Leben. Und ein Über-Leben, größer als Angst und Bedenken: ein Nietzsche-Leben, sozusagen.