Trotz der positiven Ergebnisse etwa beim Rückgang des Rauchens bei Jugendlichen gebe es auch „problematische Entwicklungen“, die nicht ausgeblendet werden dürften, sagte Mortler. So stieg die Zahl der Drogentoten im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 1032. Auch nehme die Verbreitung von Crystal Meth und die Bedrohung durch neue psychoaktive Substanzen weiter zu, erläuterte Mortler. Zur Debatte um eine Cannabis-Freigabe warnte Mortler erneut davor, die Droge zu verharmlosen.
Zuletzt hatte der gemeinsame Vorstoß des CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer und des Grünen-Politikers Dieter Janecek für eine Cannabis-Freigabe für Wirbel gesorgt. Mortler lehnt einen solchen Schritt entschieden ab. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte ebenfalls vor zunehmenden Legalisierungstendenzen in der Drogenpolitik.
Der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow erklärte, es müsse „endlich Schluss damit sein, den Joint schön zu reden“. Gerade bei Jugendlichen könne der Konsum von Cannabis zu erheblichen Gesundheitsproblemen und sozialen Konflikten führen.Laut dem Drogenbericht ist Cannabis die am weitesten verbreitete illegale Droge in Deutschland. Fast jeder Vierte (23,2 Prozent) im Alter zwischen 18 und 64 Jahren hat bereits Erfahrungen mit dieser Substanz.
Suchtberater helfen
Der Alkoholmissbrauch steht an erster Stelle, an zweiter Stelle bereite die Droge Crystal große Sorge und an dritter Stelle der Cannabis-Konsum. Das berichtet Urte Deisenhofer, die Leiterin der Suchtberatung der Diakonie in Bayreuth, aus ihrer Arbeit. Deutlich zugenommen habe – gerade bei jungen Menschen – der Missbrauch sogenannter Kräutermischungen. Im Jahr 2013 seien von der Diakonie in Bayreuth und Kulmbach 1056 Betroffene sowie 192 Angehörige beraten worden. 613 Klienten kamen wegen Alkoholmissbrauchs, 170 wegen Cystal- und 101 wegen Cannabis-Konsums. Zudem wurden 87 Spielsüchtige, 73 von Opioiden Abhängige (Schmerzmittel) und 70 Menschen beraten, die an Essstörung litten