Hollfeld wird Mittelzentrum
Diese Aufwertung Hollfelds hat Folgen für die B22, die durch Eckersdorf führt. Die ist seitdem eine Verbindungsstraße zwischen einem Mittelzentrum und dem Oberzentrum Bayreuth. Deswegen sagt der Bund jetzt: Diese Straße ist wichtig und bezeichnet sie als eine Straße der Funktionsstufe 2. Oliver Hempfling, Sprecher der Regierung von Oberfranken, sagt: Das heißt, dass diese Straße "anbaufrei", also frei von Grundstückszufahrten, zu sein habe. Dass das auch andernorts entlang der B22, zum Beispiel in Eschen und Busbach, nicht der Fall ist, sei egal. Ein historisch gewachsenes Straßennetz lasse sich schließlich nicht zeitnah umbauen.
Laut Entwurf des jüngsten Bundesverkehrswegeplans hat sich der Freistaat schon bereit erklärt, die Ortsdurchfahrt, die dann zur Staatsstraße herabgestuft werden müsste, unter seine Fittiche zu nehmen. Und Horst Friedrich, ehemals verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, sagt: Keiner lasse sich den Unterhalt einer Straße aufhalsen, wenn es nicht unbedingt nötig sei.
Weitere Gründe
Die Aufwertung Hollfelds ist aber nicht der einzige Grund für den Bau einer Eckersdorfer Ortsumgehung. Eine Vielzahl weiterer Gründe, die der Bund zur Bewertung von Verkehrsprojekten heranzieht, seien in Eckersdorfs sowieso schon positiv zu bewerten. Unter anderem die Tatsache, dass der Bau einer Umgehungsstraße im Norden Eckersdorfs, anders als in Heinersreuth, einen vergleichsweise geringen Eingriff in die Natur darstelle. Ein weiterer Grund: Der Bund schätzt, dass sich das Ortsbild Eckersdorfs durch den Abzug des überörtlichen Verkehrs verbessern würde. Für Heinersreuth rechnet er dagegen mit kaum einer Veränderung.
Die Eckersdorfer Ortsumgehung ist aber noch keine beschlossene Sache. Es handelt sich um einen Entwurf, der derzeit öffentlich ausliegt und dem noch fünf Wochen lang widersprochen werden kann. Bürgermeisterin Pichl sagt: "Wir werden dafür sorgen, dass die Umgehung aus dem Plan verschwindet."Und Kathrin Fändrich, Sprecherin des bayerischen Innenministeriums, versichert: "Keine Sorge: Es wird nichts gebaut, wogegen es eine einhellige Meinung der Bürger vor Ort gibt."
Umsonst gerechnet: Lesen Sie hier Thorsten Gütlings Kommentar zur Ortsumgehung