Nach Uwe Raabs Rückzieher: Mitarbeiter wie Stadträte halten sich bedeckt Rathaus Pegnitz: Das vielsagende Schweigen

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Hat nach seinem Urlaub jede Menge zu tun: Bürgermeister Uwe Raab muss sein Konzept überdenken. Foto: Archiv/Münch Foto: red

Jetzt ist erst mal Pause. Nach den turbulenten Tagen im Pegnitzer Rathaus mit enttäuschten Mitarbeitern und erzürnten Stadträten, sagt vorläufig keiner mehr was. Zumindest nicht offiziell. Bürgermeister Uwe Raab hat mit der – vorläufigen – Rücknahme seiner Verwaltungsreform Zeit gewonnen. Mehr aber auch nicht.

 
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Von SPD-Fraktionssprecher Jürgen Prinzewoski über seinen FWG-Kollegen Thomas Schmidt bis zu zweitem Bürgermeister Wolfgang Nierhoff (Pegnitzer Gemeinschaft) sind sich alle einig: „In dieser Woche geben wir keine Stellungnahmen ab.“ Uwe Raab – er ist im Urlaub – habe die Chance auf einen Neuanfang verdient. Nach Kurier-Informationen soll nach Raabs Rückkehr ein Treffen mit dem Ältestenrat anberaumt werden, um das weitere Vorgehen zu beraten. Gedacht ist wohl auch daran, einen externen Berater einzuschalten. Jemand, der sich die Verwaltungsstruktur als Außenstehender betrachtet, sich eine Meinung bildet und dann ein Konzept präsentiert, wie man denn am besten vorgehen sollte.

Wer mit Beschäftigten im Rathaus spricht, merkt schnell: Da herrscht bei vielen Verbitterung. Oder zumindest Frust. Weil im Vorfeld niemand mit dem Personal geredet hat. Oder zumindest – es sagt ja keiner was offiziell – haben soll. So etwas habe es früher nie gegeben, heißt es. Klar, auch Altbürgermeister Manfred Thümmler habe die eine oder andere Personalentscheidung getroffen, die nicht jedermanns Geschmack traf. „Aber er hat uns immer mitgenommen“, heißt es. Inoffiziell.

"Ein Gschmäckle"

Was so manchem altgedienten Rathaus-Recken sauer aufstößt: Laut Kurier-Informationen war der Kreis jener, die sich mit dem neuen Organigramm, also dem neuen Verwaltungsgliederungsplan (so die neue Bezeichnung), befasst hat, überschaubar. So, drei, vier Leute neben Bürgermeister Raab. Darunter dem Vernehmen nach auch Chefsekretärin Angelika Maier und Kämmerei-Mitarbeiter Marco Neubauer. Und damit zwei Personen, die selbst in der künftigen Rathausstruktur eine Abteilungsleiterfunktion ausüben sollten. Das habe schon ein „Gschmäckle“, sagen nicht wenige der Kollegen. Und hoffen, dass jetzt nach dem Raab’schen Rückzieher neue Zeiten anbrechen. Wobei davon nicht alle überzeugt sind. Genausowenig wie viele Stadträte. „Schau mer mal“, so der Tenor. Oder auch: „So recht will ich daran nicht glauben. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.“

Nichts kaputtmachen

Zitate, ja. Aber keiner steht dazu offiziell. Weil man nichts kaputtmachen wolle in dieser angespannten Situation, sagen diejenigen, die nicht genannt werden wollen. Und dann ist da noch der „Fall Herbert Lauterbach“. Den hat Uwe Raab als geschäftsleitenden Beamten definitiv abgesägt. Da lässt er trotz allen Zurückruderns nicht mit sich reden. Eine Verhaltensweise, die Lauterbach-Kollegen wie Stadträten sauer aufstößt. Hat Lauterbach doch dem neuen Bürgermeister in den ersten eineinhalb Jahren seines Wirkens buchstäblich den Steigbügel gehalten. Damit dieser überhaupt in dieses Amt hineinfinden konnte.

Der Verwaltungsexperte Lauterbach erwarb sich so rasch den Ruf des neuen Pegnitzer Oberbürgermeisters. Und beide marschierten auch im Fall Sylvia Tennert gemeinsam auf einem Gleis. Wollten deren Verbeamtung, die Altbürgermeister Manfred Thümmler auf den Weg gebracht hatte, infrage stellen. Und erlitten dabei vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth eine gemeinsame Bauchlandung. Und nun die Grätsche der heftigen Art von Raab gegen seinen bisherigen Mitstreiter. Ungehörig sei das. Nicht nachvollziehbar. Sagen wieder Mitarbeiter wie Stadträte. Inoffiziell.

Ganz offiziell sagt Volker Hampel, Anwalt von Sylvia Tennert, dass er im Moment auch nichts sagt. Gut, er wundere sich. Doch erst wolle er mit seiner Mandantin sprechen. Siehe auch  http://www.e-paper.nordbayerischer-kurier.de/eweb/nk/2015/03/21/nbk/25/2400636/

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