Prüfungen für neuen Windpark laufen

Von Peter Engelbrecht
Symbolbild Windkraft. Foto: red

Die artenschutzrechlichten Untersuchungen für den geplanten „Windpark Frankenpfalz“ im Bereich der Gemeinden Speichersdorf und Speinshart sind bereits angelaufen. Das berichtete der potenzielle Investor, die Genossenschaft Neue Energien West (NEW), vor dem Gemeinderat Speichersdorf.

 
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Rund 30 Zuhörer waren ins Rathaus gekommen, um sich über die Pläne informieren zu lassen. Zusätzliche Stühle mussten in den Saal gebracht werden. Bürgermeister Manfred Porsch (UBV) erläuterte Einzelheiten zu der ins Auge gefassten Vorbehaltsfläche für Windkraftanlagen mit insgesamt 1250 Hektar. Sie befindet sich südöstlich des Dorfes Ramlesreuth. Eine weitere, etwas größere Fläche liegt auf Speinsharter Gebiet. Auf beiden Arealen will die Genossenschaft insgesamt bis zu sechs Rotoren errichten, sie sollen selbst betrieben werden. Nur im Einvernehmen mit der Gemeinde könne die in Bayern geltende 10-H-Regelung unterschritten werden, erläuterte Porsch. Die Nabenhöhe soll 160 Meter betragen.

17 Kommunen beteiligt

Die Genossenschaft mit Sitz in Grafenwöhr bestehe aus 17 Kommunen und habe mehr als 1400 Mitglieder. Sie betreibt unter anderem eine Solaranlage nahe Speichersdorf und zwei Windräder bei Neuhof (Stadt Creußen), berichtete Geschäftsführer Bernhard Schmidt. Die Fläche bei Ramlesreuth biete alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Windpark. Seit März 2018 liefen dort spezielle artenschutzrechtliche Untersuchungen, die ein Jahr lang dauern sollen. Ende März seien alle Grundstückseigentümer informiert worden. Vorher hätten Gespräche mit den Landratsämtern stattgefunden.

Hubbühne 40 Meter hoch

Um festzustellen, welche Vögel und Fledermäuse in dem Areal fliegen, sei eine 40 Meter hohe Hubbühne aufgestellt worden. Erste Ergebnisse erwartet Schmidt Ende Mai. Im Juni soll dann die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand informiert werden, „dann können wir konkret werden“, kündigte Mariella Schubert vom Planungsbüro Plan BC aus Bayreuth an. Erst wenn Ergebnisse vorliegen, könnten die Standorte der Rotoren festgelegt werden. Bis zum möglichen Bau könnten zwei bis drei Jahre vergehen. Die Investoren sollen aus der Region kommen, möglicherweise können das auch Stadtwerke sein. „Einen solchen Windpark mit einer Genossenschaft vor Ort gibt es in Bayern noch nicht“, erläuterte Schubert.

Bürgermeister: Kein St.-Florians-Prinzip

Die Gemeinderäte quittierten die Aussagen mit einem Klopfen auf die Tische. Bürgermeister Porsch wies Vorwürfe von CSU-Seite zurück, die Bürger seien zu spät informiert worden. Es sei von Anfang an geplant gewesen, die Öffentlichkeit einzubinden. Er habe Verständnis für Bedenken der Bürger, doch könne es kein St.-Florians-Prinzip geben. Franc Dierl (CSU) erläuterte, Bürger aus Ramlesreuth seien auf die CSU zugekommen, hätten sich wegen des Schreibens an die Grundstücksbesitzer verunsichert gezeigt. „Es war ein Fehler, dass man einen Teil der Bürger anschreibt, und der Rest im Unklaren bleibt“, rügte Dierl. Ja, man habe nur die Grundeigentümer angeschrieben, erwiderte Geschäftsführer Schmidt. Sie sollten Bescheid wissen, wenn dort eine Hubbühne aufgestellt wird. Der Plan sei, erst Bürgermeister und Gemeinderäte, dann die Bürger zu informieren. Bei Fragen stehe die Genossenschaft in Grafenwöhr jederzeit Rede und Antwort.

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