Drei Männer vor Gericht Prügel und Folter im Hollfelder Drogenmilieu

Manfred Scherer
 Foto: red

Drei Stunden Prügel und Folter mit Zigarettenglut und einem Messer musste ein 30-jähriger Mann Ende August 2011 über sich ergehen lassen. Drei Männer aus Hollfeld stehen deswegen zurzeit vor Gericht.

 
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Die Anklage unterteilt das Trio im Alter von 30, 44 und 24 Jahren in zwei Haupttäter und einen Helfer. Der 24-Jährige soll dabei zugesehen haben, wie der 30-Jährige und der 44-Jährige das Opfer in dessen Wohnung mit Faustschlägen und Fußtritten malträtierten, ihm Feuerzeugbenzin über den Arm gossen und es entzündeten.

44-Jähriger legt Geständnis ab

Anstifter der Tat soll der 30-Jährige gewesen sein, der dem Opfer kurz zuvor 150 Euro überlassen hatte, um davon Drogen zu kaufen. Die Gewalt soll laut Anklage dazu gedient haben, das Geld zurückzubekommen oder herauszufinden, ob der Drogenkauf erfolgreich war. Im Prozess legte der 44-Jährige ein Geständnis ab und belastete auch den mitangeklagten 30-Jährigen, der das Opfer wegen des nicht erfolgten Drogenkaufs in die Mangel habe nehmen wollen. Der 30-jährige Angeklagte bestritt, dem Opfer Gewalt angetan zu haben. Der Mann hat eine offene Bewährungsstrafe und fürchtet, dass er im Fall einer Verurteilung hinter Gitter muss.

Prozess wird vertagt

Das Opfer bezeugte, dass beide Hauptangeklagte ihn getreten und geschlagen hätten. Die Glaubwürdigkeit des Zeugen bereitete dem Gericht ein Problem: Kurz nach der Tat hatte das Opfer den 30-jährigen Angeklagten nicht belastet. Der Prozess wurde auf kommende Woche vertagt, dann sollen Polizisten befragt werden, die damals das Opfer vernommen hatten.

Symbolbild: pa


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Donnerstagausgabe (19. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.

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