Mit zwei Pistolen auf der Suche nach dem Gegner
Es ist auch das Geschehen danach, das möglicherweise für einen Tötungsvorsatz spricht: Der von dem Kampfsportler – beide Männer sagen, sie hätten sich bis dahin gut, ja freundschaftlich verstanden – gedemütigte Angeklagte lief nach Hause. Mehreren Zeugenaussagen zufolge soll er mit zwei Pistolen in der Hand wieder am Ort des Geschehens aufgetaucht sein. Der Kampfsportler versteckte sich in einem Hauseingang und alarmierte die Polizei. der Angeklagte machte sich auf die Suche nach dem Kampfsportler und tauchte in einer Speichersdorfer Gaststätte auf, wo er den Kampfsportler vermutete. Einem 16-Jährigen, der in der Kneipe saß, und der ihn fragte, ob mit ihm alles in Ordnung sei, hielt er plötzlich eine Pistole an den Kopf. Der Wirt berichtete als Zeuge, ihm sei es gelungen, den Angeklagten zu beruhigen und ihn zu überreden, die Magazine aus den Pistolen zu nehmen – und auch die letzten Patronen aus dem Lauf zu nehmen: „Bei der einen Waffe habe ich gesehen, dass es Schreckschusspatronen waren. Ob die andere eine scharfe Waffe war, kann ich nicht sagen.“ Der Wirt, der jahrelang im Sicherheitsdienst tätig war, meint: „Seine Pupillen waren groß und starr, ich glaube, er stand unter Drogen.“