Gemeinderäte einhellig gegen Geschwindigkeitsbegrenzung Proteste gegen Tempo 40 im Ahorntal

Von Klaus Altmann-Dangelat
Wegen der Rennen, die Motorradfahrer auf der Staatsstraße zwischen Glashütten und Volsbach veranstalten, sind enge Kurvenbereiche auf Tempo 40 reduziert worden. Foto: Klaus Altmann-Dangelat Foto: red

Der Protest ebbt nicht ab. Weiterhin gibt es in der Gemeinde massive Einwendungen gegen die Tempo-40-Regelungen am Poppendorfer Berg und auf der Staatsstraße von Volsbach in Richtung Glashütten. Das wurde in der Ratssitzung deutlich.

 
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Obwohl das Thema nicht auf der Tagesordnung stand, meldeten sich dazu zahlreiche Gemeinderäte zu Wort. Alle waren sich einig: Tempo 40 in diesen Bereichen bremst die Bürger, meistens Pendler, unnötig aus und verhindert nicht, dass Motorradfahrer weiterhin die kurvigen Straßen als Rennstrecke nutzen. Angestoßen wurde die Aussprache von Thomas Nägel, der darauf hinwies, dass sich trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung am Pfingstwochenende Unfälle ereignet hätten, an denen Motorradfahrer beteiligt gewesen seien. Eine Nachfrage bei der Polizei in Bayreuth hat jedoch ergeben: Während der Pfingstfeiertage wurden „auf den Strecken Volsbach – Glashütten und am sogenannten „Poppendorfer Berg“ polizeilich keine Verkehrsunfälle registriert.“

Geschwindigkeitskontrollen

Die Aussage des dritten Bürgermeisters Stefan Neubig, dass in dem Bereich viel geblitzt werde, wird hingegen von der Polizei bestätigt: „Es wurden bis jetzt zehn Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt (achtmal Glashütten-Volsbach, zweimal Poppendorfer Berg).“ Von den 5046 gemessenen Fahrzeugen mussten 523 beanstandet werden, also immerhin mehr als zehn Prozent.

In einem Schreiben an Bürgermeister Gerd Hofmann gab der Bayreuther Landrat Hermann Hübner zu bedenken: „Viele Bürger äußern sich im Übrigen auch positiv über die ergriffenen Maßnahmen.“ Diese Äußerung stellt das Rathaus gegenwärtig auf den Prüfstand. Im Mitteilungsblatt wurde das Schreiben der Gemeinderäte an den Landkreis komplett abgedruckt. Zusätzlich findet sich im Blatt ein Coupon, auf dem die Bürger ihre Position deutlich machen können – pro oder contra Geschwindigkeitsbeschränkung.

Deutlicher Trend

Bürgermeister Hofmann bittet darum, dass die „Stimmzettel“ im Rathaus abgegeben werden, damit man sich in der Verwaltung ein Bild über die Stimmungslage in der Bevölkerung machen könne. Hofmann weiter: „Wir können einen für alle Verkehrsteilnehmer akzeptablen Kompromiss nur erreichen, wenn alle mitmachen! Ich werde die Erklärungen dann gesammelt an das Landratsamt Bayreuth und die Abgeordneten weitergeben.“ Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister gestern, dass es für eine abschließende Bilanz zu früh sei, „es zeigt sich jedoch ein deutlicher Trend in Richtung Kompromisslösung bei den Bürgern.“ Die würde ein Regeltempo von 80 und 60 in den engen Kurven vorsehen – wie im Gemeinderat mehrfach betont wurde.

Hofmann erklärte auch, dass er sich gegenwärtig beim Landratsamt nicht um eine Änderung der dort vertretenen Position bemühe. Andere Gemeinderatsmitglieder hingegen tun dies. Der Redaktion liegt beispielsweise ein entsprechendes Schreiben von Monika Grüner-Schürer aus Poppendorf an Landrat Hübner vor.