Projektentwickler verspricht 750 Jobs

Der Kniff, den Hailfinger zuerst der Stadtverwaltung und danach dem Kurier vorstellte, liegt im Höhenunterschied. Die Nürnberger Straße liegt etwa zehn Meter höher als die Universitätsstraße. Hailfinger sagt: Wenn man den Höhenunterschied des Geländes dazwischen nutzt und vom Niveau der zu bauenden Gebäude an der Nürnberger Straße ausgeht und in tieferen Lagen höhere Gebäude baut, gewinnt man Fläche. „Uns liegen nach wie vor Anfragen von großen Handelsunternehmen vor, die nach Bayreuth kommen oder innerhalb Bayreuths ihren Standort verändern wollen.“ Darunter der Marktführer bei den Baumärkten und ein großer Sportartikelhändler.  In Ergänzung dazu können laut Hailfinger eine Drogeriemarkt und ein Nahversorger entstehen. Durch die hinzu gewonnenen Geschosse bliebe zudem noch genügend Platz für Einrichtungen der Universität, für außeruniversitäre Forschung und auch für ein Kongresszentrum. Neben einem Möbelhaus, das in der größeren der beiden geplanten Varianten mehr als 33.000 Quadratmeter beanspruchen würde. „Wir könnten an dieser Stelle 750 bis 800 Arbeitsplätze schaffen“, sagt Hailfinger. Das habe in Bayreuth, das gerade den massiven Arbeitsplatzabbau bei der BAT zu verkraften habe, derzeit niemand anderer anzubieten. Dazu bedürfe es aber dieser „Optimierung des Grundstücks.“

Der Projektentwickler hat gute Karten

Die gut 100.000 unbebauten Quadratmeter an der Nürnberger Straße/Dr.-Konrad –Pöhner-Straße/Universitätsstraße gehören einer Eigentümergemeinschaft. Seit 1998 ist eine Auflassungsvormerkung zugunsten der EEW Sindelfingen im Grundbuch eingetragen. Das heißt: Nur die EEW könnte das Grundstück derzeit kaufen. Allerdings haben die Eigentümer nach Kurier-Informationen einen Bayreuther Anwalt damit beauftragt, mit EEW zu verhandeln.

Im Rathaus hält man an den bisherigen Planungen für das Gelände fest. Ziel ist es, die EEW dazu zu bewegen, ihre Auflassungsvormerkung für das Gelände löschen zu lassen , wenn im Gegenzug ein Möbelmarkt dort entstehen kann. So blieben zwischen 60.000 und 70.000 Quadratmeter an Erweiterungsfläche für die Universität, die als Sondergebiet für Forschung und Entwicklung ausgewiesen werden sollen.

Stadtverwaltung sieht die Pläne skeptisch

Weiteren Einzelhandel an dieser Stelle lehnt die Stadtverwaltung derzeit ab. Sie verweist auf geltende Stadtratsbeschlüsse, die einer zusätzlichen Konkurrenz für den Einzelhandel in der Innenstadt eine Absage erteilen. Im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept, das ebenfalls der Stadtrat beschlossen hat, ist das Areal als Entwicklungsfläche für die Universität vorgesehen. Zudem gab es im Jahr 2005 einen Bürgerentscheid, in dem sich die Bayreuther mit knapper Mehrheit gegen ein Fachmarkzentrum ausgesprochen hatten. Schon damals waren ein Baumarkt, ein Nahversorger und ein Sportartikelhändler im Gespräch. Ein Bürgerentscheid bindet den Stadtrat allerdings nur für ein Jahr.

Nicht nur XXXLutz sondern auch Möbel Höffner hat Interesse an einer Ansiedlung in Bayreuth angemeldet. Und neben dem Standort in Universitätsnähe gilt auch ein Teil der  ehemaligen Markgrafenkaserne als denkbare Fläche. Nach Kurier-Informationen hat XXXLutz inzwischen auch ein grobes Standortkonzept für die Kasernenfläche vorgelegt. Die Vorstellungen von Höffner stehen noch aus, für Höffner kommt wegen der Auflassungsvormerkung der Fläche an der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße zugunsten XXXLutz derzeit nur das Kasernenareal in Frage. Der Eigentümer der Teilfläche auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne ist ebenso informiert wie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA). Die BIMA könnte Nachforderungen stellen, wenn das Kasernenareal nicht wie bislang geplant vollständig als Logistikzentrum genutzt wird. Die Bundesanstalt hatte bei dem Verkauf der Fläche auf einen Teil des möglichen Erlöses verzichtet, um die Entwicklung eines Logistikzentrums zu unterstützen.

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