Die neuen Daten gehen zurück auf die Auswertung von Abrechnungsdaten aller deutschen Krankenhäuser durch die Wochenzeitung „Die Zeit“, „Zeit Online“, die Funke-Mediengruppe und das Rechercheteam CORRECT!V. Deren Ergebnis: Die Zahl der Toten durch Infektionen mit multiresistenten Erregern liegt deutlich höher als die offiziell vom Bundesgesundheitsministerium angegebenen Zahlen. Ärzte hätten bei gestorbenen Patienten im vergangenen Jahr mehr als 30 000-mal eine Behandlung der drei meistverbreiteten Keime MRSA, ESBL oder VRE abgerechnet. Ob all diese Menschen auch tatsächlich an den Keimen gestorben sind, lässt sich aus den Daten nicht ablesen. Experten seien sich aber sicher, dass die Zahl der Infektionstoten deutlich höher liegt, als das Gesundheitsministerium angibt. Statt 7500 bis 15 000 Toten gebe es „mehr als 30 000 bis 40 000 Todesfälle, wahrscheinlich weit mehr“, wird Professor Walter Popp zitiert, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene.