Pläne für Reiterhof unweit der Therme

Von Andreas Gewinner
In Fichtelberg gibt es seit Jahren Pläne für eine Eishalle. Sie könnte anstelle der abgebrannten Therme entstehen. Doch nun gibt es private Pläne für einen Reiterhof in unmittelbarer Nachbarschaft. Geht das zusammen? Beispielfoto: Roland Weihrauch, dpa Foto: red

Ein kniffliges Bauvorhaben beschäftigt den Gemeinderat. Es fällt aus mehreren Gründen aus dem Rahmen: Ein größeres Projekt, ein Reiterhof mit mehreren Gebäuden. Vorgesehen ist es in unmittelbarer Nachbarschaft der abgebrannten Therme am Wunsiedler Steig. Die Kommune hat dort eigentlich was anderes vor.

 
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Die Ideengeber des Projekts bekamen in der Gemeinderatssitzung Gelegenheit, ihr Projekt zu erläutern: Das Vorhaben sei bewusst groß, mit mehreren Gebäuden – darunter Scheune, Remisen, Gästehaus – geplant, denn nachher kleiner zu bauen, sei leichter, als klein zu planen und nachträglich größer zu bauen. Ein bestehendes Haus, das nicht an den Kanal angeschlossen ist, soll durch einen Bau ersetzt werden, der an anderer Stelle auf dem Areal entstehen müsste, dass er an den Kanal kann.

Ein alter Plan

Doch es gibt noch eine Hürde: Für die gesamte Fläche existiert ein älterer Bebauungsplan, der als Nutzung „Kur-, Sport- und Erholungsflächen“ vorschreibt. Damals existierten in der Gemeinde Pläne, im Anschluss an die neue Kristalltherme ein veritables Kurareal zu schaffen – ein Kurpark, Freizeiteinrichtungen, eventuell ein Hotel, eine Verbindungsachse in Richtung Hauptort – Stichwort „Bad Fichtelberg“.

Ein Pferdehof an dieser Stelle, südwestlich der Thermenruine, würde quer liegen zu diesen Plänen. Obwohl die sich unter dem Druck der Ereignisse ohnehin geändert haben. Nun denkt man nach über eine kombinierte Eishalle mit Saunabereich (Projektname „Ewiges Eis“) anstelle der Thermenruine, eine Idee, die auch im neuen Infrastrukturellen Entwicklungskonzept für den Ochsenkopf verankert ist, laut dem Autor des Konzepts aber einer Machbarkeitsstudie bedürfe. „Ich weiß nicht, ob sich das verträgt“, gab Bürgermeister Georg Ritter (CSU) zu den Plänen zu bedenken. Die Ideengeber für den Pferdehof wollten nach eigenen Worten erst mal grundsätzlich wissen, ob es einen Sinn hat, ihre Pläne weiterzuverfolgen. Und stellten einen „Antrag auf Vorbescheid“ der auf „Abbruch eines Wohnhauses und Ersatzbau mit Nebengebäuden“ lautet.

Positive Signale

Trotz der rechtlichen Hürden war die Stimmung im Gemeinderat positiv. Das Vorhaben soll zumindest nicht schon im derzeitigen Stadium abgewiesen werden.

Ähnlich auch der Tenor im Gemeinderat bei einem weitaus kleineren Vorhaben, das aber auch geltenden Plänen in mehreren Punkten entgegensteht. Am Eichenweg soll ein Einfamilienhaus mit Carport entstehen. Firstrichtung, Dacheindeckung entsprechen nicht den Vorgaben des Bebauungsplanes, vor allem aber würden mit dem Haus drei ursprünglich geplante Bauplätze wegfallen (die aber bereits im Eigentum des Bauwerbers sind), auch würde eine ursprünglich geplante Verbindungsstraße zum Nagler Weg überbaut und damit unmöglich. Nun will man den Bauwerber bitten, das Haus so zu verrutschen, dass die Verbindungsstraße noch möglich wäre, war die übereinstimmende Meinung im Gemeinderat.

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