Auch Stefan Frühbeißer, Bürgermeister von Pottenstein, sieht keine negativen Auswirkungen auf die Tourismuszahlen: „Der größte Teil sieht die Notwendigkeit der zeitlichen Regulierung bei begrenzt verfügbaren Parkraum ein, zumal diese in größeren Orten und Städten zu deutlich höheren Gebühren erfolgt.“
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Die Stadt Pegnitz geht trotzdem einen anderen Weg: Dort hat man die Parkgebühren im März 2014 wieder abgeschafft. „Mit dieser Maßnahme wollen wir vor allem den Einzelhandel fördern und die Innenstadt attraktiver machen und beleben“, sagt Bürgermeister Uwe Raab. Seitdem müssen Parkscheiben eingelegt werden, die Höchstparkdauer beträgt eine Stunde.
Parkt man länger als 60 Minuten, wird’s seit kurzem auch in Pegnitz teuer: Zwischen 10 Euro für bis zu 30 Minuten und 30 Euro für über drei Stunden müssen trödelnde Einkäufer bezahlen. Um Geldmacherei gehe es bei dieser Maßnahme aber nicht, sagt Raab. Sondern um Verkehrserziehung. „Wir machen die Erfahrung, dass die Parkmoral mit der Intensität der Parküberwachung ansteigt.“
Fremde Sheriffs sind weniger korrupt
Pegnitz greift dabei gemeinsam mit Auerbach auf die Hilfe eines externen Unternehmens zurück: der Verkehrsüberwachung Oberpfalz Mitte. Zwischen 4000 und 9000 Euro pro Monat wird das voraussichtlich kosten und habe zwei Vorteile: Man spare sich die Personalverantwortung, zudem hätten „die Personen, die diese Dienstleistung erbringen, einen größeren Abstand zur hiesigen Stadtgesellschaft“ und könnten „neutraler auftreten“, sagt Raab.
Und auch Jürgen Zinnert aus Bad Berneck argumentiert mit geringeren Kosten. „Sonst müsste jede Gemeinde die Infrastruktur selber schaffen, sie bräuchte Personal für Überwachung, Abrechnung, einen Büro-Arbeitsplatz, Hard- und Software.“ Weil sich das nicht lohnt, überwacht das Personal der Stadt Marktleuthen die Bernecker Parkplätze mit.
Zweckverband darf keine Verstöße ahnden
Die Begründung aus dem Landratsamt, warum die Überwachung der beiden Parkplätze an den Ochsenkopf-Talstationen ausgelagert wurde, ist etwas einfacher: Das Personal des Zweckverbands darf Parkverstöße nicht ahnden.
Einnahmen bringen dem Zweckverband deshalb nur diejenigen Autofahrer, die brav ihre Gebühren zahlen. Die 19,90 Euro für Xaver Spanrads Strafzettel hingegen, die blieben nicht in der Region. Sie flossen an das Überwachungsunternehmen. In Düsseldorf.