Kein Abwasser ins Trinkwasser bei Großveranstaltungen Juragruppe entwickelt neues Trennsystem

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Sind durchaus stolz auf das neuartige Trennsystem: Daniel Hofmann (links), Chefplaner der Juragruppe, und Wassermeister Robert Friedl, der bei der Entwicklung eine maßgebliche Rolle spielte. Foto: Stefan Brand Foto: red

Die Auflagen werden immer härter, vor allem die Hygienevorschriften immer umfassender – wer heute eine größere Veranstaltung plant, sollte diese Richtlinien kennen. Und beachten. Das stellt gerade Vereine vor kaum noch lösbare Aufgaben, wenn sie ein Fest auf die Beine stellen wollen. Der Wasserzweckverband Juragruppe, der sich um die Trinkwasserversorgung kümmert, hat jetzt ein hilfreiches Mittel bei der Abwasserentsorgung entwickelt.

 
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Die Nachfrage ist enorm, daher überlegt man, das Modell patentieren zu lassen. Es geht um ein neues Trennsystem. Wassermeister Robert Friedl hat es zusammen mit Robert Friedrich vom gleichnamigen Pegnitzer Metallverarbeitungsunternehmen entwickelt. Das System ist keine komplette Innovation, sagt Hans Hümmer, Werkleiter der Juragruppe: „Die Industrie hat Ähnliches konzipiert, aber das ist zum einen teuer, zum anderen für die Zwecke, um die es geht, nicht so praktikabel.“

Gefahr bei plötzlichem Rohrbruch

Diese Zwecke sind in erster Linie größere Feste. Da müssen Gläser gewaschen und Geschirr gespült werden, da gibt es Abwasser aus mobilen Toilettenanlagen. Dieses Abwasser muss irgendwo hin und darf dabei keinesfalls in den normalen Trinkwasserkreislauf gelangen. Etwa bei einem plötzlich auftretenden Rohrbruch. „Da gibt die Trinkwasserverordnung klare Ansagen vor, da dürfen nur für den Lebensmittelbereich zulässige Materialien zum Einsatz kommen“, so Hümmer. Und das neue Trennsystem garantiert, dass Abwasser auch Abwasser bleibt.

Die Neuheit hat ihre ersten Praxistests schon bestanden, etwa beim Kreisfeuerwehrtag in Plech. Das hat sich herumgesprochen, inzwischen hat die Juragruppe das System, das in einen Metallkasten eingebaut ist und 900 Euro kostet, an andere Wasservorsorger geliefert. „Insgesamt haben wir rund 30 Exemplare verkauft“, so Hümmer und Daniel Hofmann, bei der Juragruppe für den Bereich Planung zuständig. Hümmer: „Das ist ein neuer Geschäftszweig, ein Erfolgsmodell, daher werden wir da wohl ein Patent anmelden.“ Zumal das Trennsystem nicht nur bei Festivitäten eine sichere Abwasserentsorgung ermöglicht, sondern zum Beispiel auch auf Baustellen – „denn auch da fällt verschmutztes Wasser an“.

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