Zu wenige Industriemechaniker: Elfte und zwölfte Klasse muss ab September weiter fahren Pegnitzer Berufsschüler nach Bayreuth

Von Kerstin Goetzke
Die Pegnitzer Industriemechaniker müssen ab September in Bayreuth zur Schule gehen. Foto: Astrid Löffler Foto: red

Die Sommerferien haben kaum begonnen, da gibt es schon Änderungen für die Berufsschüler: Ab September werden die Industriemechaniker nicht mehr in Pegnitz, sondern in Bayreuth unterrichtet. Der Grund: der Schülerrückgang.

 
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Die magische Zahl heißt 16: 16 Schüler müssen in einer Klasse sein. Denn laut Anweisung des Kultusministeriums sollen Minderklassen abgebaut werden, wie die Pressesprecherin der Regierung von Oberfranken, Heike Hampl, auf Anfrage unserer Zeitung sagt. Sollte der Fall wie in Pegnitz eintreten, dass zu wenige Schüler in der Klasse sind, muss es eine neue Sprengelregelung geben. Deshalb werden, nach aktuellem Stand, die elften und zwölften Klasse aus Pegnitz nach Bayreuth verlagert. Ab September sind sie Schüler der Berufsschule I. Es sei nicht möglich, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Auch dann nicht, wenn die Schülerzahlen wieder steigen sollten: „Eine solide und tragfähige Beschulung soll für die Zukunft gewährleistet sein“, sagt Hampl.

Ab der elften Klasse zur Fachstufe

Gute Nachrichten gibt es für die Industriemechaniker in der zehnten Klasse: Denn dort werden 16 Berufe der Metalltechnik gemeinsam unterrichtet und es gibt noch genug Auszubildende. Denn erst ab der elften Klasse wird diese zur Fachstufe, die sich auf die Industriemechaniker spezialisiert.

Die Ausbildungsbetriebe bedauern den Weggang. Vor allem KSB sowie Baier und Köppel (Beka) rechnen in den kommenden Jahren mit einer stabilen Zahl an Ausbildungsplätzen. Insgesamt bildet KSB derzeit 22 Industriemechaniker aus, wie Alexandra Leiner auf Anfrage mitteilt. Hinzu kommen 13 Auszubildende der Firma Pass Stanztechnik aus Creußen. Bei Beka sieht es nicht anders aus: Inklusive der Zugänge ab September sind 19 Industriemechaniker in Ausbildung. Die Firma wartet momentan auf weitere Informationen von Seiten der Berufsschule, da sich wohl die Schultage der jeweiligen Jahrgänge ändern werden. „Das müssen wir in unser Ausbildungskonzept und unsere zeitliche Planung integrieren, sodass sich Schule und innerbetriebliche Ausbildung auch weiterhin ergänzen“, erklärt Personalleiterin Michaela Gebele-Ruhland von Baier und Köppel. „Sehr kollegial und konstruktiv“ sei die Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb gewesen, sagt sie. Und Leiner ergänzt: „Die Lehrer der Berufsschule Pegnitz sind fachlich und pädagogisch sehr gut ausgebildet.“

Kosten werden steigen

Auf die Auszubildenden kommen längere Fahrzeiten zu. Auch die Kosten werden steigen. Immerhin sehen die Unternehmen kein Problem darin, dass Schüler nicht an die neue Berufsschule kommen. Denn wer in Fahrgemeinschaften oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Pegnitz komme, kann von dort aus mit dem Zug weiter nach Bayreuth fahren.

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