Was Reinhardt und Nierhoff freut: Nachdem das Vorhaben bekannt wurde, erlebten beide eine nahezu uneingeschränkte Zustimmung. Und eine Welle der Hilfsbereitschaft. „Viele rufen an, wollen Möbel oder auch Waschmaschinen stiften.“ Auch die Kirchenverwaltung stand einhellig hinter dem Projekt, betont Reinhardt – „sonst hätte ich das nicht gemacht“. Das, was sie macht, ist für sie eine Herzensangelegenheit. Fünf Jahre war sie für die Aktion „Menschen für Menschen“ des kürzlich gestorbenen Karl-Heinz Böhm aktiv, „diese Schule hat mich geprägt“. Und: „Da ist Aufgabe der Kirche, dafür sind wir doch da.“
Auch Wolfgang Nierhoff sieht es als selbstverständlich an, hier zu helfen: „Es geht um Menschen, die dort weg müssen, weil sonst ihr Leben in Gefahr ist.“ Reinhardt ergänzt: „Wir können nicht die ganze Welt retten, aber wir können zumindest Einzelnen konkret helfen, ihr Schicksal zu meistern.“
Sollten keine Flüchtlinge nach Pegnitz geschickt werden, bleiben die Wohnungen erst einmal so, wie sind. Und werden generalsaniert, wenn genügend Geld da ist. Um sie dann zu vermieten. Doch zunächst hoffen die Kirchenpflegerin und der zweite Bürgermeister einfach darauf, dass ihr Angebot berücksichtigt wird. Wenn es so weit ist, „dann brauche ich weitere Unterstützung, dann brauche ich Menschen, die mit den Flüchtlingen zu Behörden und zum Einkaufen gehen.“ Doch vorerst ist da die Warteschleife.
Worauf Nierhoff Wert legt: „Die Stadt hat vor vielen Jahren ja auch Flüchtlinge aus dem Iran aufgenommen – viele sind heute integriert. Warum solle dies nicht auch mit Menschen aus Syrien oder Afghanistan möglich sein ...