Es geht um Stellungnahmen zum neuen Netzentwicklungsplan Pegnitz: Trassengegner machen weiter mobil

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Der Kampf gegen die geplante Gleichstromtrasse wird auch in Pegnitz unermüdlich weitergehen. Foto: Archiv/dpa Foto: red

In Pegnitz kämpft die Bürgerinitiative weiter gegen die geplante Gleichstromtrasse entlang der A 9. Denn eine Anti-Trassen-Klausel soll per Staatsregierung in den Landesentwicklungsplan. Das heiße im Umkehrschluss, man rechnet damit, dass die Trasse doch kommt, so die Bürgerinitiative. Der aktuelle Widerstand richtet sich gegen den zweiten Entwurf des von der Bundesnetzagentur aufgelegten Netzentwicklungsplanes.

 
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Dieser wurde im November präsentiert – Monate später als vorgesehen, wie Bieswanger betont –, bis zum 15 Mai sind Stellungnahmen möglich. Und da will die BI Gas geben. Beim ersten Entwurf gingen alleine zum Trassenkorridor D. Jenem also, der auch unsere Region betrifft, und zu dem rund 20 000 Einwendungen von Bürgern eingingen. 27 000 waren es insgesamt in Sachen Stromtrasse. Das zeige, so Bieswanger und Weber, „wie groß das Interesse an diesem Thema hier ist, wie umfangreich sich der Widerstand hier niederschlägt“.

Wichtige Rolle

Klar, da spielt das Internet eine enorme Rolle. Die BI Pegnitz bewirbt das Ganze unter www.pegnitz-unter-strom.de, das Aktionsbündnis gegen die Trasse unter www.stromautobahn.de. Gründe gegen die Trasse gibt es nach wie vor genug, sagt Markus Bieswanger. Denn: „Inhaltlich unterscheidet sich der zweite Entwurf kaum vom ersten.“ Gut, man ist bei der Begründung, warum die Trasse ein Muss ist, näher auf die Widersprüche eingegangen. „Aber das war’s dann auch“, sagt Weber. Und hofft wie Bieswanger auf möglichst viele Einsprüche der Gegner. Nicht dass man bei der Bundesnetzagentur denke, „das ist alles eingeschlafen“.

Hilfe übers Netz

Das Aktionsbündnis, in dem sich dei Bürgerinitiativen organisiert haben, gibt Hilfestellung. Auf der bereits erwähnten Internetseite werden in den nächsten Tagen eine ganze Reihe von Texten aufgelistet, die das Nein zur Trasse mit allerlei Begründungen untermauern. Schließlich könne man von niemand erwarten, sich die kompletten 400 Seiten des Netzentwicklungsplan durchzulesen, sagt BI-Sprecher Bieswanger. Diese Texte kann man je nach persönlicher Prioritätenliste kombinieren oder einfach nur virtuell ankreuzen. Und sie natürlich auch mit eigenen Kommentaren ergänzen. Logisch, das könne bei Befürwortern schon den Eindruck erwecken, die Trassengegner setzten hier auf einen Herdentrieb, auf eine Art Kettenbrief.

Jedem das Seine

„Das ist mitnichten so“, betont Bieswanger. Es gehe nur darum, Trassengegnern ein Angebot zu unterbreiten, aus dem sich jeder individuell bedienen kann – was der Idealfall ist. Denn: „Es wird dabei ja auch konkret auf Seiten des Netzentwicklungsplans verwiesen, wenn es um einzelne Gegenargumente geht.“ Jeder habe nun mal seine eigenen Hauptpunkte beim Kampf gegen die Stromtrasse. Mal spiele der Umweltschutz eine zentrale Rolle, mal der Tourismus.

Diese Argumente sollen auch in Briefform gedruckt und in den Pegnitzer Einzelhandelsgeschäften ausgelegt werden, sagt Gerhard Weber. „Die unterstützen uns von Anfang an, wie auch die Stadt.“ Der Anspruch der BI ist es, möglichst viele Bürger zu erreichen. Und da sind er und Bieswanger zuversichtlich. Nach wie vor haben sie den Eindruck: „In Pegnitz ziehen alle an einem Strang.“

Zeitplan ungewiss

Wann die Stellungnahmen zu Planentwurf II ausgewertet, analysiert und beurteilt sind, weiß im Moment niemand, sagt Markus Bieswanger. Zwar „hat die Politik in den Medien geäußert, bis Juli soll eine Entscheidung gefallen sein, aber offiziell ist da gar nichts“. Letztlich würden ja alle Argumente von den potenziellen Netzbetreibern selbst geprüft, „keiner kann sagen, was da wann rauskommt“.

So oder so wird die BI Pegnitz ihren intensiven Widerstand aufrecht erhalten, wird nicht nachgeben. Und das auch bei ihrer Mitgliederversammlung am kommenden Mittwoch, 22. April, ab 20 Uhr im evangelischen Gemeindehaus dokumentieren. Einer Versammlung, die öffentlich ist – jeder Bürger, der sich für dieses Thema interessiert, kann kommen.

Weitere Informationen zu diesem Thema im Internet unter www.pegnitz-unter-strom.de und www.stromautobahn.de

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