Markierungen und neue Schilder statt Verschwenkungsinsel Pegnitz: Radweg sorgt für kontroverse Debatte

Von Luisa Degenhardt
Der Radverkehr soll über den Gehweg in die Galgengasse geleitet werden. So sollen Zusammenstöße zwischen Auto- und Fahrradfahrern vermieden werden. Foto: Ralf Münch Foto: red

Da im Bereich der B2 zwischen Aral-Tankstelle und Galgengasse 7 noch kein Radweg markiert und ausgeschildert wurde, müssen Radler den Kreisverkehr benutzen. Eine Ortsbesichtigung hat ergeben, dass der Gehweg breit genug ist, um dort einen Radweg zu markieren. Jetzt debattierte man im Verwaltungsausschuss des Stadtrats mit dem Thema - und das durchaus kontrovers.

 
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Auf Höhe der Galgenstraße 7 sollen eine Verschwenkungsinsel – sie verschmälert die Straße und dient dazu den Verkehr zu bremsen, der rot-weiße Schilderpfosten soll die Aufmerksamkeit der Autofahrer erregen – und Fahrbahnmarkierungen den Radverkehr wieder auf die Straße führen. Genau die war im Verwaltungsausschuss der Stein des Anstoßes.

Kritik von Thomas Schmidt

Thomas Schmidt (FWG) kritisierte, dass dadurch die ohnehin schon schmale Straße zusätzlich verengt würde. „Verkehrsflusstechnisch ist das ein Chaos.“ Er schlug vor, den Radweg über die Ludwig-Jahn- und die Milchhofstraße anzulegen.

Nierhoff: Das ist fraglich

Zweiter Bürgermeister Wolfgang Nierhoff (PEG) gab zu bedenken, dass die Radfahrer ohnehin schon den Weg nutzen, der ausgeschrieben werden soll. Ob sie also die von Schmidt in den Raum geworfene Route nutzen würden, sei fraglich. Der geschäftsleitende Beamte Herbert Lauterbach ergänzte, dass die geplante Radwegeführung dem beschlossenen Radwegekonzept entspräche.

Auf Insel verzichten

Werner Mildner (SPD) schlug vor, auf die Verschwenkungsinsel zu verzichten. „Eine Bordsteinabsenkung wäre ausreichend“, meinte er. Karl Lothes (SPD) ergriff Partei für die Fahrradfahrer. „Wer ist das schwächere Glied?“, fragte er in die Runde. Man solle bei der Verschwenkung bleiben, um die Sicherheit der Radler zu gewährleisten.

Noch einmal, bitte

CSU-Fraktionssprecher Manfred Vetterl schlug vor, das Thema an die Verwaltung zurückzugeben: „Wir müssen überprüfen, ob wir gemeinsam einen anderen Vorschlag finden dürfen.“ Karl-Heinz Rödl (FWG) erkundigte sich, ob auch weniger Schilder ausreichen würden. Sieben Verkehrsschilder sind es insgesamt. Lauterbach erwiderte, dass es die Straßenschilder braucht, da jede Kreuzung und Einmündung ein Streckengebot aufhebt - wenn denn die Straßen gleich breit sind. Bei der Ortsbesichtigung hatte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub angeregt, die markierte Furt, die die Querung der Justus-von-Liebig-Straße andeutet, Rot einzufärben. Die Kosten für Einfärbung und Verschwenkungsinsel liegen bei etwa 3000 Euro.

Nicht überzeugt

Eine Alternative wäre es, den Radverkehr bereits am Kreisverkehr in den allgemeinen Verkehr überzuleiten. Die Verwaltung und das Landratsamt Bayreuth sind von dieser Variante aber nicht überzeugt. Die Gefahr von Unfällen sei zu hoch.

Die Abstimmung

Schmidt schlug vor, das Konzept ohne Verschwenkung zu beschließen und auf Fahrbahnmarkierungen zu setzen. Einstimmig votierten die Räte dann für die Ergänzung der Verkehrsschilder um einige weitere, die markiere Furt an der Justus-von-Liebig-Straße rot einzufärben und ein Schild zu ergänzen, das auf den Zweirichtungsverkehr auf dem Radweg hinweist. Für eine Verschwenkungsinsel mit Fahrbahnmarkierungen stimmten zwei Stadträte, zehn stimmten dagegen.