Eine Stunde geöffnet
Pohl hat mit ihrer Kollegin bereits geredet, dass sie bei Bedarf einen weiteren Vormittag die Kleiderkammer öffnen können. Das könne man dann spontan und ganz unbürokratisch umsetzen. Bisher ist Dienstag und Donnerstag immer morgens eine Stunde geöffnet. In der Zeit können die Bedürftigen kostenlos Bekleidung holen. In der Stunde kommen immer etwa 15 bis 20 Menschen. Die Kunden überschneiden sich laut Pohl zu einem großen Teil mit denen der Tafel. Sie kenne so gut wie alle persönlich, da sie auch die Ausweise für die Tafel ausstellt.
„Klar, es ist schon immer ein gewisser Sozialneid da, ich weiß natürlich noch nicht, wie die bisherigen Kunden reagieren“, meint die Sozialarbeiterin. Als ganz wichtig sieht sie an, dass es einen schönen Ort gibt, wo sich die Neuankömmlinge aufhalten können. Und dass sie Deutsch lernen. Aber auch da haben die Ehrenamtlichen, die in der Kleiderkammer arbeiten, schon Erfahrung. „Ein paar Brocken Englisch können die Meisten dann doch, und es sind ja immer die gleichen Sachen, die die Menschen zuerst brauchen: Jacke, Hose, Pullover, Unterwäsche und Schuhe, da kommen wir schon klar“, erklärt Pohl. Sie ist sich sicher: „Wir werden das Ganze auf jeden Fall lösen können.“