Bis 1. Mai will die Diakoniestation ein neues Angebot mit 15 Plätzen schaffen Pegnitz bekommt eine Tagespflege

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Jörg Kasch, Geschäftsführer der Diakoniestation, ist zuversichtlich: „Das Projekt wird sich rechnen.“ Foto: Münch Foto: red

Jörg Kasch, Geschäftsführer der Diakoniestation Pegnitz ist zuversichtlich: „Das wird was.“ Spätestens bis zum 1. Mai soll sie laufen, die Tagespflege im Erdgeschoss des Gebäudes im Brigittenpark, in dem auch das betreute Wohnen untergebracht ist. 15 Plätze sollen hier entstehen. Ein neues Angebot für Pegnitz. Ein Angebot, für das auch Nachfrage besteht.

 
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Das sagen Steffi Wolf, Pflegedienstleiterin der Diakoniestation, und ihre Stellvertreterin Susanne Wittmann. 2013 entwickelten die beiden mit Jörg Kasch „dieses Baby, das wir nun großgezogen haben“. Am Anfang war da noch Skepsis im Vorstand des Diakonievereins mit Dekan Gerhard Schoenauer an der Spitze. „Doch irgendwann wurde das dann ein Selbstläufer“, sagt Kasch, der bereits 2012 eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für ein solches Vorhaben aufgestellt hatte. Und seitdem sicher ist: „Das kann sich rechnen.“

Außerdem musste der Diakonieverein handeln. Hatte er doch mehrere Wohnungen aus dem Bereich betreutes Wohnen erworben. Wohnungen, die nie über den Rohbaustatus hinauskamen. Weil der Bauträger Insolvenz anmelden musste. Sie waren günstig zu haben. Doch hätte der Verein natürlich ohne neue Nutzung die laufenden Nebenkosten berappen müssen. Ein Draufzahlgeschäft. Und so kam man auf die Idee, hier eine Tagespflege einzurichten.

Auf einer Ebene

Ein Plan, der rasch ad acta gelegt wurde. „Eine Tagespflege sollte nicht auf zwei Stockwerke verteilt, sondern auf einer Ebene untergebracht sein.“ Und so dachte man um. Ergebnis: Die Räume der Diakoniestation wurden in die erwähnten Wohnungen verlagert – und die Tagespflege kommt dafür in den früheren Stationsbereich. „Das geht jetzt alles fließend ineinander über.“

Während der Umzug der Diakoniestation bereits ein paar Meter weiter ihr neues Domizil gefunden hat, laufen für die Tagespflege die Bauarbeiten auf vollen Touren. Bis Ende März sollen die komplette Installation und der Rohbau abgeschlossen sein – „auch wenn das im Moment noch nicht danach ausschaut, aber wir haben sehr gute Firmen an der Hand“.

Alles in allem investierte der Diakonieverein in den Wohnungskauf und die Umbaumaßnahmen eine halbe Million Euro. Davon alleine 230 000 Euro für die Tagespflege. „Das muss sich natürlich auch refinanzieren“, sagt Jörg Kasch. Das wird ein wenig dauern, „wir werden es nicht innerhalb der ersten sechs Monate in die schwarzen Zahlen schaffen“. Mittelfristig jedoch werde man ins Plus gelangen. Dazu braucht es eine starke Nachfrage. „Von unseren Kunden in der Diakoniestation gibt es diese schon ich knapp einem Dutzend Fällen“, sagt Susanne Wittmann.

Mehr Personal

Auch sonst hat sich das Ganze schon herumgesprochen, ohne dass bisher groß Werbung für die Tagespflege gemacht wurde. 15 Plätze dauerhaft in vollem Umfang zu besetzen, sei jedenfalls keine einfache Aufgabe, sagt Geschäftsführer Kasch. Klar: Da braucht es auch mehr Personal. Allein drei Vollzeitpflegekräfte für die Betreuung der Tagespflegegäste. Aber auch in der Verwaltung muss aufgestockt werden. Und bei den Fahrern. Denn diese sollen nicht nur wie bisher Essen auf Rädern stemmen, sondern auch einen Hol- und Bringdienst gewährleisten.

Auch das Konzept steht schon. Gemeinsames Frühstück, danach eine Zeitungsrunde, Gymnastik, Spielen, Singen, Basteln. Gefolgt von einem gemeinsamen Mittagessen. „Nachmittags können sich die Tagespflegegäste ausruhen oder weitere Gruppenangebote wahrnehmen“, so Steffi Wolf.

Drei Säulen

Was ihr und Jörg Kasch wichtig ist, sind die drei Säulen, auf denen künftig die Arbeit der Diakoniestation ruht: von der ambulanten über die teil- bis hin zur vollstationären Pflege. Dafür hat der Gesetzgeber jetzt mit dem neuen Pflegestärkungsgesetz die Grundlagen geschaffen, sagt Jörg Kasch. Weil die Pflegebedürftigen jetzt sowohl die ambulante als auch die teilstationäre Pflege zu 100 Prozent abrechnen können, was bisher nicht der Fall war. Das erleichterte natürlich auch die Umsetzung der Tagespflege. Ein Grund mehr, auch an die Wirtschaftlichkeit des Konzepts zu glauben. Schließlich sei es ja auch gelungen, die Diakoniestation in die Gewinnzone zu führen- und verzeichnete für 2014 einen Rekordumsatz.

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