Pegida-Anhänger und -Gegner demonstrieren

 Foto: red

Pegida-Anhänger und Gegen-Demonstranten haben am Sonntagnachmittag in Schirnding im Landkreis Wunsiedel. Angemeldet hatte die "Menschenkette für Bayern" ein Pegida-Funktionär aus Kassel. Zu der Veranstaltung waren laut Polizei 290 Menschen gekommen, auch Teilnehmer aus Tschechien. Ähnliche Veranstaltungen unter dem Motto "Wir helfen beim Grenzbau" hat es auch schon in Sachsen gegeben. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis protestierte unter dem Motto "Grenzenlos glücklich" gegen die flüchtlingsfeindliche Veranstaltung. Hier schätzte die Polizei die Zahl auf etwa 1.200 Teilnehmer.

 
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Als prominenter Unterstützer des parteiübergreifenden Bündnisses kam der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg nach Schirnding, der erst vor kurzem eine „Hysterie vor Flüchtlingen“ in seinem Land beklagt hatte.

 Wie vor einem Monat im sächsischen Sebnitz sollte bei der Pegida-Veranstaltung eine „lebende Grenze“ als Protest gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung gebildet werden. Etwa 1.200 Teilnehmer kamen laut Polizei zusammen, um gegen die Pegida-Veranstaltung unter dem Motto „Wir helfen beim Grenzbau“ zu demonstrieren.

Die Bürgermeisterin des Marktes Schirnding, Karin Fleischer und der Vorsitzende der SPD Unterbezirk Hochfranken, Jörg Nürnberger, führten unter dem Leitsatz „Grenzenlos glücklich – für eine offene Grenze zwischen Deutschland und Tschechien“ eine gemeinsame Versammlung durch. Beide Veranstaltungen waren um 14 Uhr mit einer Auftaktkundgebung in Schirnding gestartet. Während die GEgen-Demonstranten vom Rathaus aus ihren Aufzug durchführten, startete die Pegida-Versammlung mit 290 Teilnehmern in der Nähe des Bauhofs zu der etwa zweieinhalb Kilometer entfernten Grenze nach Tschechien. An den jeweiligen Ausgangspunkten der Versammlungen fanden schließlich auch die geplanten Schlusskundgebungen mit mehreren Redebeiträgen statt. Relativ zeitgleich, gegen 16.30 Uhr, beendeten die Versammlungsleiter die Kundgebungen. Beide Veranstaltungen verliefen laut Polizei friedlich und ohne Zwischenfälle.

In Bayreuth hatte die rechtsextreme Partei „Die Rechte“ ebenfalls für Sonntagnachmittag kurzfristig eine Demonstration unter dem Motto „Gegen staatliche Repression“ angekündigt, diese wurde aber ebenfalls kurzfristig abgesagt. Die Bayreuther Grünen protestierten jedoch trotzdem mit einer Kundgebung vor dem Polizeipräsidium Oberfranken in der Ludwig-Thoma-Straße dagegen. Es kamen über hundert Menschen, darunter auch die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe.

Erst am Samstag standen in Nürnberg rund 30 Teilnehmer einer „Rechte“-Demo etwa 400 Gegendemonstranten gegenüber. Eine Pegida-Demo am Wochenende in Regensburg wurde verhindert. Gegner hatten zuvor so viele andere Demonstrationen angemeldet, dass die Stadt die Pegida-Demonstration nicht mehr genehmigen konnte.

kfe/heim/red

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