Uli Herden läuft in 20 Tagen nach Annecy und sammelt Spenden für Streetworker und Verein Bananenflanke Peace-Walk: Zu Fuß nach Annecy

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Uli Herden ist offiziell noch etwas mehr als zwei Wochen Polizist. Am 31. Juli geht er in Ruhestand. Ein Tag, ein Einschnitt, bei dem Herden schon länger klar war, dass "ich im Sommer irgendeinen Blödsinn machen werde", wie er sagt. Es ist ein Blödsinn mit Hintersinn. Denn am ganz früh am Donnerstag startet Herden zu seinem Peace-Walk, wie er ihn nennt, von Bayreuth nach Annecy. 800 Kilometer für den doppelten guten Zweck.

 
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Er ist einer, der das, was er sich vornimmt, durchzieht. Einer, der sich immer mal wieder eine Herausforderung suchen muss. Ohne dabei zwingend Rekorde zu brechen. Marathon läuft er. Oder er fährt ein paar Tausend Kilometer mit dem Rad. Mit dem Ziel anzukommen. Und was etwas dabei zu erreichen. Es ist schon fast 20 Jahre her, da radelte er mit seinem damaligen Kollegen Alexander Kollroß unter dem Motto "Fit - Radeln ohne Drogen" von der Davidwache in Hamburg nach München. "Unterwegs haben  wir 20.000 Mark für die Kinderkrebsklinik gesammelt", sagt Herden einen Tag vor dem langen Marsch nach Annecy. Ein paar Jahre später fährt Herden mit dem Rad zu den Bayreuther Partnerstädten im Ausland. "5000 Kilometer in 46 Tagen. Dabei habe ich versucht, für den Weißen Ring die Werbetrommel zu rühren."

Start am Donnerstag um 6.30 Uhr - am Annecyplatz

Jetzt geht es nach Annecy. Start ist am Donnerstag um 6.30 Uhr am Annecyplatz. "Ein spontaner Einfall. Ich war mit Thomas Ebersberger zusammengesessen und er hat ein bisschen was von 50 Jahren Jumelage Bayreuth und Annecy erzählt. Und von 50 Aktionen, die die Stadt vorhat. Aus dem Bauch heraus habe ich gesagt: eine mache ich", sagt Herden. "Denn ab dem Sommer habe ich ja Zeit. Wer 20 Jahre Schichtdienst gemacht hat, kann mit 60 in den Ruhestand. Ich hatte 38 Jahre", sagt Herden. Das Ziel, das Herden hat: "Am 5. August, also einen Tag vor dem Seefest in Annecy, will ich dort ankommen. Das sind im Schnitt 40 Kilometer am Tag. Mit Pausen rund zehn Stunden auf den Beinen." Am ersten Tag will er bis nach Velden kommen, "das einzige fest eingeplante Zwischenziel ist Freiburg, wobei die ersten sieben Tage schon grob festgelegt sind". Begleitet wird Herden von seinem ehemaligen Kollegen Armin Ammon, der ein Wohnmobil zum nächsten Ort fährt. "Am besten an einem Freibad oder in einem Campingplatz, damit ich duschen kann." 

2500 Euro für die Streetworker

Viele Unterstützer, größere und kleinere Sponsoren hat Herden in den vergangenen Monaten gewonnen. Nicht, um die Tour zu finanzieren. "Das machen meine Frau Andrea und ich." Sondern um sein Ziel zu erreichen, Geld zu sammeln. Den Streetworkern in Annecy hat Herden für seine Arbeit 2500 Euro versprochen. "Alles, was ich mehr sammeln kann, bekommt der Verein Bananenflanke. Die möchten ein transportables Kleinspielfeld anschaffen. Und dabei will ich ihnen helfen."

Der Rucksack ist gepackt

Das Wohnmobil ist vollgetankt, der Rucksack ist gepackt: "Ringelblumensalbe, Blasenpflaster, ein bisschen Verbandszeug, Regenhut, kleiner Schirm. Und Schmerztabletten, die zur Not über den Berg helfen", sagt Herden. Der "Peace-Walk" kann starten. Der Name: "Auch so eine Bauchentscheidung. Denn 50 Jahre Städtepartnerschaft hat ja auch was mit Frieden zu tun. Ein Grund, warum sie geschlossen wurde." 

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