Es wäre mehr drin in dieser Bühnenfigur, die Tappert in seiner „Invasion der Verrückten“ vor aufwendiger Kulisse inszeniert: Rechts ein Häuschen, drum herum ein Gartenzaun, links schwebt eine fliegende Untertasse ein, die eine Kuh ansaugt oder ausspuckt, vermutlich zum Zwecke sinisterer Experimente. Man könnte Paul Panzer als Angehöriges einer bedrohten Spezies verstehen. Dann wiederum hätte Tappert fragen können, wo’s mit Paul Panzer hingeht, in Zeiten, da der Bürger und die Familie Auslaufmodelle geworden zu sein scheinen. Passierte aber nicht: Paul Panzers Häuschen bleibt seine Burg.
Verrückt ist da nichts
So hatte der Abend etwas von einem Klassentreffen von Leuten, deren Schulabschluss schon ein bisschen zurückliegt. Es werden weniger und weniger. Aber immerhin sind noch ganz schön viele da. Ein beruhigender Abend: Wir, die wir noch übrig sind, können noch zusammenkommen. Für zwei Stunden etwas mitnehmen, was wir garantiert überblicken. Noch sind wir nicht ganz allein, mit unserem Befremden angesichts der Erosion des Gewohnten. Sie verstehen einander, der routinierte Komiker und sein Bayreuther Publikum.
Handwerklich geht das in Ordnung. Das aber, was einem die Sichtweise – vielleicht sogar heilsam – verrücken könnte, bleibt, wie im Titel angedroht, Invasion, der Versuch einer feindlichen Übernahme. Man konnte sich amüsieren, ja, nix dagegen einzuwenden. Die Welt jedoch dreht sich in der Zwischenzeit trotzdem weiter. Toto ist ja, genau genommen, auch schon Geschichte.