Adagio schön mischklangig bis zum Höhepunkt
Was für eine monumentale, im Sinne Bruckners vermutlich nichts als angemessene Schleife entsteht da am Schluss des Kopfsatzes. Was für ein Klangrausch im Finale. Die Musiker haben kaum eine andere Chance, als das Adagio schön mischklangig bis zum Höhepunkt zu führen, der durch den halbauthentischen, aber wirkungsvollen Beckenschlag seine Klimax erfährt: größtes Pathos, dem die grell herausfahrende Trauermusik für Richard Wagner bewegend folgt.
Eine seltsame Dramaturgie für Kenner, doch (meist) ein hinreißendes Klangerlebnis mit akustisch passenden wie bewegenden Stücken, eine Riege höchst engagierter junger Musiker, die von Nicolaus Richter ohne dirigentische Zirkuskunststücke durch das seltsame, doch auch seltsam stimmige Programm geführt werden.