Was ihr nicht unrecht ist. Ihr gefällt es, wie sich Gloger die Mary vorstellt. Nicht als Frau, die nur im Lehnstuhl sitzt, die irgendwann einmal erlebt hat, wie die Senta aufgewachsen ist, sondern dass er eher ein schwesterliches Verhältnis zeichnet. Und dass Faszination für den Holländer ihr fast genauso vertraut ist wie der Senta. Sie spürt die gleiche Sehnsucht wie Senta, im Unterschied zu ihr aber reißt sie sich am Riemen und ermahnt sich selbst, ihre Pflicht zu tun. Tief drinnen aber wird sie grübeln, was wohl mit ihrem Leben passiert wäre, wenn sie sich nur getraut hätte ...
Liedgesang nennt Mayer ihr „absolutes Steckenpferd“. Das beim Lied so wichtige Bewusstsein für die Sprache komme ihr auch bei Wagner zugute, sagt Mayer. Gerade bei der Arbeit mit Thielemann gelte: Je schwerer das Orchester und je größer die Oper, desto wichtiger die Deklamation.
Nach dieser Spielzeit reist Mayer mit den Festspielen zum Gastspiel nach Barcelona, es folgt die Erda im „Siegfried“ in Sevilla – eine Produktion der Catalan Theatre Company La Fura dels Baus – in Hamburg und in Luzern (szenisch). In Dresden freut sie sich vor allem auch auf die Titelpartie in der Händel-Oper „Orlando“ in der Neuinszenierung von Andreas Kriegenburg.
Foto: Lammel