Lagebeurteilung allerdings etwas schlechter Oberfrankens Wirtschaft optimistisch

Die Konjunkturumfrage der IHK fiel positiv aus. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Oberfrankens Wirtschaft legt eine kleine Verschnaufpause auf hohem Niveau ein. Bei der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage schätzten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Lage zwar etwas schlechter ein als zuletzt, dafür schauen sie optimistischer in die Zukunft.

 
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„Unsere mittelständisch geprägte Wirtschaft ist der stabile Anker in Zeiten einer unruhigen Weltwirtschaft. Der positive Ausblick auf die kommenden Monate stimmt zuversichtlich“, wird Heribert Trunk, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken (Bayreuth), in einer Pressemitteilung zitiert.    Von einem dauerhaften Rückgang sei nicht auszugehen. Der Konjunkturklimaindex sank um zwei auf 121 Punkte und damit in etwa auf das Niveau von vor einem Jahr.

Privater Konsum bleibt Motor

Wichtiger Wirtschaftsmotor bleibe die Binnennachfrage – insbesondere der private Konsum. Daran können vor allem der Einzelhandel und die Tourismusbranche partizipieren. Der Handel bestätigt diesen Trend und legt im Vergleich zum Jahresanfang deutlich zu. Auch mit Blick auf die Auslandsmärkte ist die oberfränkische Wirtschaft optimistisch und rechnet mit steigenden Umsätzen. „Die Unternehmen glauben an eine Erholung der Weltmärkte und setzen weiter auf den Ausbau ihrer internationalen Aktivitäten“, betont IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen.

40 Prozent der befragten Unternehmen berichten von einer guten aktuellen Geschäftslage, zwölf Prozent sind mit der Situation unzufrieden. Dank des hohen Konsums im Inland kann der Einzel- und Großhandel stark zulegen. In Industrie, Dienstleistungssektor und Tourismus sind die Beurteilungen verhaltener, wenn auch im Saldo weiterhin positiv.

Tourismus, Großhandel und Baugewerbe besonders zuversichtlich

Auf die kommenden zwölf Monate blickt die oberfränkische Wirtschaft insgesamt optimistisch. Ein Viertel der Unternehmen rechnet mit einer besseren Geschäftslage, elf Prozent mit einer schlechteren. „Alle Branchen geben im Saldo eine positive Bewertung ab. Das lässt auf einen erfolgreichen Sommer für Oberfrankens Wirtschaft hoffen“, sagt Trunk. Die Tourismusbranche, der Großhandel und das Baugewerbe stechen dabei positiv heraus.

Mehr Aufträge

Das Auftragsvolumen stieg im vergangenen halben Jahr sowohl im In- wie im Ausland an, wenn auch im Inland etwas verhaltener. „Auch in der aktuell schwierigen Lage der Weltwirtschaft können die oberfränkischen Unternehmen ihre Umsätze im Ausland steigern. Dabei beobachten wir seit längerem eine Erholung des Euroraumes“, so Degen. Nicht nur in Europa, auch auf den nordamerikanischen Märkten gibt es demnach starke Zuwächse. Zugleich gebe es in Osteuropa, Südamerika und China sinkende Auftragsvolumina.

Hoffnung auch für schwierige Märkte

Geht es nach den befragten Unternehmern, entwickelt sich in den nächsten Monaten die Auftragslage im Inland wie im Ausland positiv. Saisonbedingt erwarten vor allem das Baugewerbe und die Tourismusbrache steigende Umsätze. Aber auch der Dienstleistungssektor und der Einzelhandel setzen große Hoffnungen in die nächste Zeit. Im Ausland rechnen 31 Prozent der Betriebe mit steigenden Umsätzen, nur acht Prozent mit Rückgängen. Interessant: Die Unternehmen rechnen neben Europa und Osteuropa auch in den derzeit schwierigen Märkten in Osteuropa und China mit steigenden Umsätzen.

Mit erfreulichen Folgen: So wollen 23 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen steigern, nur 14 Prozent zurückfahren. Auch die Beschäftigtenplanung bleibt auf moderatem Wachstumskurs. Einstellen wollen vor allem Einzelhandel und Tourismus.⋌red

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