Beton verdrängt Grün In Oberfranken werden jeden Tag 2,3 Hektar versiegelt

Stefan Linß
 Foto: red

KULMBACH. Im harten Wettbewerb um Investoren weisen viele Kommunen neue Flächen für Industrieansiedlungen aus. Die Regierung von Oberfranken fordert aber, den Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren.

 
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Arbeitsplätze und steigende Gewerbesteuereinnahmen versprechen sich die Kommunen, wenn sie neue Gebiete für Industrie und Handel ausweisen. Damit verwandeln sie immer mehr Natur in versiegelte Betonflächen. Schließlich fließt ohne Unternehmen keine Gewerbesteuer – auf diese Haupteinnahmequelle sind die finanziell klammen Kommunen dringend angewiesen.

Die Regierung von Oberfranken fordert ein Umdenken und Kooperation statt Konkurrenzdenken. Die Ausweisung neuer Gewerbegebiete geht auf Kosten der Landschaftsressourcen. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, den Flächenverbrauch deutlich zu begrenzen. Auch die Bayerische Staatsregierung erkennt die Notwendigkeit, die Kommunen zu unterstützen und setzt auf das „Bündnis zum Flächensparen“. Manche Gemeinden haben die Zeichen der Zeit erkannt. Als ein Konzept von gestern bezeichnet Petra Gräßel die Anstrengungen vieler Kommunen, neue Industriegebiete auf die grüne Wiese zu stellen, um potenzielle Investoren anzulocken. Damit sich Gewerbe ansiedle, müsse bereits ein fertiges Gewerbegebiet vorhanden sein, lauten die Argumente, die die Leitende Baudirektorin bei der Regierung von Oberfranken nur zu gut kennt. 

Keine beleuchteten Wiesen

„Diese Angebotsplanung ist eine Taktik der Vergangenheit“, sagt Gräßel. „Viele voll erschlossene Gewerbegebiete stehen leer. Wir brauchen keine beleuchteten Wiesen.“ Im Landkreis Kulmbach seien zwischen 2004 und 2008 insgesamt 1,42 Quadratkilometer neue Siedlungs- und Verkehrsflächen ausgewiesen worden. Laut Petra Gräßel ist der Anteil der neu in Anspruch genommenen Fläche gegenüber der letzten Zahlenerhebung um 2,2 Prozentpunkte gestiegen. „Damit hat Kulmbach verglichen mit den anderen Landkreisen viel weniger ausgewiesen. Im Durchschnitt der Kommunen ist ein Plus von 7,2 Prozentpunkten festzustellen“, sagt sie.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Printausgabe des Kuriers.

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