Die Universität Bayreuth hatte 2014 "Code Pink" als Preisträger vorgeschlagen, noch bevor jene ominöse Konferenz in Teheran stattfand. Und der Stadtrat hatte den Vorschlag der Uni gutgeheißen, nachdem zuvor offenbar auch die Folk-Legende Joan Baez ins Gespräch gebracht worden war. Nun scheinen sich die Umstände auch in den Augen der Universität grundlegend geändert zu haben. "Die Universität respektiert jede Entscheidung des Stadtrats", sagte Präsident Stefan Leible.
Die Preisverleihung war im Rahmen des „Bayreuther Zukunftsforums“ am 15. April in der Universität Bayreuth mit der deutsch-iranischen Schauspielerin Jasmin Tabatabai als Laudatorin geplant.
Hintergrund: der Wilhelmine-Preis
Der von der Stadt Bayreuth gestiftete „Wilhelmine-von-Bayreuth-Preis für Toleranz und Humanität in kultureller Vielfalt“ wird seit 2008 im jährlichen Rhythmus auf Vorschlag der Universität im Rahmen der öffentlichen Tagungen eines von Universität und Stadt gegründeten „Zukunftsforums“ verliehen. Er geht an Persönlichkeiten oder Personengruppen, die sich auf kulturellem, sozialem, politischem oder wissenschaftlichem Gebiet international um die kritische Reflexion europäischer Wertvorstellungen und die interkulturelle Verständigung verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Zuletzt wurde der Preis 2014 an den evangelischen Geistlichen und Begründer der Leipziger Friedensgebete Christian Führer verliehen.