Christoph Rabenstein teilt Knorrs Befürchtung nicht. Der SPD-Landtagsabgeordnete ist Vorsitzender des VdK, der sich für die Stärkung der ambulanten Pflege eingesetzt hat. "Natürlich dürfen wir nicht von einem Extrem ins andere fallen", sagt Rabenstein. "Die stationäre Pflege darf nicht ins Hintertreffen geraten und bei den Finanzen werden wir wohl nachrüsten müssen." Aber er sagt auch: "Ich glaube nicht an leere Gänge."
Rabenstein: "Nicht so dramatisch"
Der eine oder andere wird vielleicht länger zu Hause bleiben, aber so dramatisch werde sich die Situation nicht ändern." Weil die Leute schon jetzt alt ins Seniorenheim kämen und die Heime so gut ausgestattet seien, dass sie auch für die Fitteren attraktiv seien. Rabenstein: "Die Menschen werden nicht nur zum Sterben ins Heim ziehen."
Info: Wer mit Pflegestufe eins ins Heim zog, bekam von der Kasse bislang 1064 Euro, sagt Knorr. Der Patient zahlte 1900 Euro zu. Seit Jahresbeginn muss er fast 3000 Euro selbst zahlen, wenn er neu ins Heim zieht. Denn der Staat zahlt erst ab Pflegegrad zwei überhaupt mit beim Heimplatz. Lässt er sich jedoch daheim pflegen, erhält er insgesamt ambulante Leistungen für etwa 1800 Euro, hat Knorr ausgerechnet.