Was Freiberger an seinem dualen Studium schätzt: „Man lernt das Arbeiten“. Er schreibt nicht nur Abrechnungen und beaufsichtigt Baustellen, sondern arbeitet auch bei über 30 Grad neun Stunden vor Ort mit. „Mir war es wichtig, auch mal selbst die Arbeit zu machen, die ich später von meinen Arbeitern fordern werde“, sagt Freiberger.
Während er zu Beginn seiner Ausbildung nur „Depperlesarbeit“ machen konnte, wie Freiberger es nennt, ist er heute schon für kleine Baustellen verantwortlich. Auch nach dem Bachelorabschluss im März nächsten Jahres möchte Freiberger „seiner Firma“ treubleiben: „Für einen dualen Studenten wie mich wird da hoffentlich Platz sein.“
Zwei Berufe – eine Leidenschaft
Obwohl der Beruf des Maurers und der des Straßenbauers auf den ersten Blick nicht viel gemein haben, teilen sich Schinner und Freiberger eine Macke: Wann immer sie eine Baustelle sehen, müssen sie stehen bleiben und die Arbeit der Konkurrenz begutachten. „Bei der Tiefgaragen-Baustelle in Kulmbach musste ich gleich schauen, welche Maschinen eingesetzt wurden und welche Arbeiter da vor Ort sind“, sagt Freiberger. Schinner ergänzt: „Meine Freunde sagen schon immer, dass ich mal abschalten soll, aber der Kontrollblick kommt automatisch.“
Imageproblem der Bauindustrie
Nicht nur die Auszubildenden, sondern auch die Firmen haben häufig mit dem schlechten Ruf der Bauindustrie zu kämpfen. Halil Tasdelen, der Verantwortliche für die gewerbliche Ausbildung bei Markgraf, sagt: „Viele Menschen unterschätzen die Karrieremöglichkeiten, die die Baubranche bietet." So unterstützt Markgraf Mitarbeiter wie Schinner dabei, sich beruflich weiterzubilden. Denn ihnen ist es wichtig, dass „sie ihre Ausbildung bei Markgraf machen, dort arbeiten und sich weiterbilden und möglichst auch bei Markgraf in Rente gehen", wie Tasdelen sagt.