„Für dieses Geld rückt kein Waschmaschinedienst aus“ Notruf vom Notarzt

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Es geht um Leben und Tod. Und es geht um Geld. Der Notarzt kommt, wenn es richtig ernst ist. Aber jetzt sind die Notärzte sauer: Ab Oktober sollen sie weniger Geld kriegen. Viele wollen nicht mehr.

 
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Wolfgang Gruber ist Notarzt in Bayreuth. Mehr als 1000 Stunden war er im Hubschrauber zu Kranken und Verletzten unterwegs, mehr als 800 Mal mit Blaulicht auf der Straße. Jetzt reicht es ihm: Er fährt keinen Einsatz mehr. Denn die Kassen wollen ab Oktober seine Vergütung „drastisch“ einschränken.

„Für dieses Geld rückt kein Waschmaschinedienst aus“, sagt Gruber. Ihm geht es nicht nur ums Geld, sondern um „Wertschätzung“ seiner Arbeit. An Unfallstellen seien die medizinischen Anforderungen an den Notarzt extrem hoch. Ebenso die psychischen: Wenn ein Kind, vom Auto angefahren, schwer verletzt auf der Straße liegt – das müsse man erst mal verkraften.

Im Fichtelgebirge könnte es dauern

Ist bis Oktober keine Lösung gefunden, dauert es in manchen Gegenden, etwa im Fichtelgebirge oder in der Fränkischen Schweiz viel länger, bis der Notarzt kommt. „Es kommt immer einer“, sagt Gruber.

Hintergrund der Notarzt-Krise: Die Krankenkassen wollen den Notärzten nicht mehr das gleiche Geld zahlen wie bisher. Das liegt an einem komplexen Abrechnungssystem. Nicht alle Fälle, zu denen ein Notarzt gerufen wird, werden auch als Notfälle gesehen – und folglich nicht abgerechnet. Kommt der Bayreuther Gruber zu einem angeblich Schwerverletzten, dessen Zustand sich in der Zwischenzeit wieder gebessert hat, muss er ohne Vergütung wieder abrücken.


Den ausführlichlichen Artikel lesen Sie in der Wochenendausgabe (18. August) des Kuriers

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