NKD-Prozess: Razzia bei Verteidiger

Die Durchsuchung soll durch die Staatsanwaltschaft in Cottbus im Zusammenhang mit einem Betrugsverfahren beantragt haben, also nicht wegen des Falls NKD. Dennoch sollen die Kriminalbeamten sich aber nicht nur auf ihren eigentlichen Durchsuchungsauftrag beschränkt haben, sondern auffälliges Interesse an den Prozessunterlagen Beermanns im Fall NKD gezeigt haben.

Was die Durchsuchung für den NKD-Prozess bedeutet, ist noch unklar. Beermann selbst erklärte auf Anfrage, in seiner Akte sei möglicherweise entlastendes Material gewesen. Man stehe mit der Hofer Staatsanwaltschaft in Kontakt, um die für das Verfahren ergebenden Probleme zu erörtern.

Der Hofer Oberstaatsanwalt Peter Glocker, der die Anklage im NKD-Prozess vertritt, erklärte auf Anfrage, die in Rede stehende Durchsuchung sei nicht von der Hofer Behörde veranlasst worden. Er kenne den Inhalt der Verteidigerakte nicht.

Ex-NKD-Chef Krause und seinem damaligen Prokuristen Uwe K. liegt Untreue in Höhe von 3,7 Millionen Euro zur Last. Krause behauptet, für das Geld seien Geheiminformationen über Herstellerpreise von Textilfirmen in Asien eingekauft worden - entsprechende Beweise liegen bislang nicht vor.

Mit dem Ende der Mittagspause bat Beermann im Prozess um ein Rechtsgespräch zur Information des Gerichts. Dieses Gespräch, an dem auch Oberstaatsanwalt Glocker teilnimmt, hat um 13.14 Uhr begonnen.