Sieben Tiere sollen heute wieder im Landkreis leben. Es könnten auch mehr sein. Schließlich sind die meisten Quartiere dem Menschen gar nicht bekannt, geschweige denn zugänglich.
Von den rund 1000 Arten, die es weltweit gibt, leben nur etwa 25 in Deutschland. Die meisten Arten leben in den Tropen. Wo es Quartiere für sie gibt, ballen sie sich. Im Winter sind das für die Arten, die in Deutschland überwintern Höhlen und Felsenkeller. Im Sommer Kirchtürme und Dachstühle. Vorausgesetzt, der Mensch zerstört ihre Quartiere nicht, indem er beim energetischen Sanieren seiner Dächer nicht auch noch das letzte Schlupfloch stopft. „Wo sie einmal vertrieben wurden, kommen sie lange nicht mehr hin", sagt Höhlenforscher Striebel.
Natürliche Feinde von nachtaktiven Insekten
In Bayreuther Kirchendachstühlen könnten leicht 1000 Fledermäuse wie das große Mausohr leben, schätzt der Geoökologe. Wenn diese Quartiere wegfielen, wäre das eine Katastrophe – auch für das Ökosystem. Denn für nachtaktive Insekten sind sie in der Luft die einzigen natürlichen Feinde.
In welchen Felsenkellern die Fledermäuse bald aus dem Winterschlaf erwachen, will Striebel nicht verraten. Aus Angst davor, Menschen könnten die Tiere dort stören. Denn ein vorzeitiges Erwachen könnte für sie tödlich enden. Normalerweise dauert die Aufwachphase der Fledermäuse aus dem Winterschlaf bis zu zwei Stunden.
Werden sie aber unsanft aus dem Schlaf gerissen, versuchen sie zu fliehen. Innerhalb kürzester Zeit müssen sie ihre Körpertemperatur dazu um rund 30 Grad anheben. Das kostet viel Energie und verbrennt die Fettdepots, die zum Aufwachen da sind, danach aber schnell wieder gefüllt werden müssen. Findet die Fledermaus daraufhin nicht genügend Insekten, könnte sie noch bei der Nahrungssuche verhungern.