Ein Stein aus Müll Neues Kunstwerk auf dem Campus sorgt für Aufsehen

Anja Mörlein und Frank Schmälzle

Jetzt ist er also da, der Stein aus Müll, der Kunst ist. An dem ursprünglich vorgesehenen Platz vor dem neuen Erweiterungsbau der Fakultät für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Bayreuth durfte er nicht liegen. Die Professoren wollten das nicht. Nun ruht der Trashstone im Niemandsland zwischen den Campusgebäuden.

 
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Lästerer haben dem Kunstwerk schon einen Spitznamen gegeben: Leberkäslabla. Weniger wegen der Farbe. Aber die Form, die lege den Gedanken doch nahe. Für Gesprächsstoff sorgt der Trashstone nicht nur jetzt, da er neu ist auf dem Campus der Universität Bayreuth.

Die Mehrheit der Fakultätsmitglieder war mit der Entscheidung für den Trashstone nicht einverstanden. Sie empfand das Kunstwerk als schlichtweg unpassend. „Das hängt sicher auch mit dem Namen, zusammen, zu Deutsch Müllstein“, sagt Prof. Herbert Woratschek, der Dekan der Fakultät. „Die Mehrheit wollte den Stein jedenfalls nicht vor der RW-Fakultät stehen haben.“

Künstler Mundt kann Diskussion nicht verstehen

Und die Mehrheit hat sich offenbar durchgesetzt: Der Trashstone liegt jetzt salomonisch im Dreieck zwischen der RW-Fakultät, dem Sportinstitut und der Zentralen Universitätsverwaltung. Die Diskussion um seinen Bayreuther Stein hat Künstler Wilhelm Mundt durchaus zur Kenntnis genommen. Gestört hat sie ihn nicht. Ein Künstler lebe damit, dass seine Werke öffentliche Aufmerksamkeit auslösen. Und auch der Verschiebung gewinnt er im Kurier-Gespräch vor allem Positives ab: Er freue sich darüber, dass sich die Hochschulleitung dafür eingesetzt hatte, den alternativen Standort zu finden. „Ich finde den jetzt gewählten Ort sehr schön.“

Gekostet hat der Trashstone rund 80.000 Euro und bezahlt hat ihn die öffentliche Hand.Viele haben den neuen Campus-Trashstone noch gar nicht bemerkt. Die, die hinschauen, sind uneins: Ganz schön, meint eine Studentin. Für eine andere ist der Platz nicht optimal. „Anderswo käme er besser zur Geltung. Aber mit der Kunst hatte es die Uni ja noch nie so wirklich.“

Fotos: red/Beißwenger

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