Das alte Feuerwehrhaus ist marode - Dorferneuerung bringt Zuschüsse Neues Feuerwehrhaus für Busbach

Von Heike Hampl
Feuchte Keller, Löcher im Dach: Der Eckersdorfer Gemeinderat wird bald entscheiden, ob er das Busbacher Feuerwehrhaus abreißen oder neu bauen lässt. Foto: Harbach Foto: red

Das Feuerwehrhaus in Busbach ist marode. Der Eckersdorfer Gemeinderat steht jetzt vor der Entscheidung: abreißen oder sanieren? Die Zukunft des Feuerwehrhauses bewegt nicht nur die Feuerwehrleute. Sondern auch die Wirte im Dorf.

 
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Im Keller riecht es muffig, aus einem Loch im Boden tritt Wasser heraus, dabei ist es keine zehn Zentimeter tief. "Das ist unser großes Problem. Das Grundwasser, es kommt durch den Boden", sagt Roland Zehendner, Kommandant der Busbacher Feuerwehr. Im Keller lagern die Feuerwehrleute längst nichts mehr - höchstens Getränke.

Dürftige Elektroheizungen

Die Feuchtigkeit macht nicht nur im Keller Probleme. In der Garage, wo die beiden Fahrzeuge stehen, hingen früher auch die Anzüge der Feuerwehrleute. Im Winter stockten die Kleidungsstücke, die Feuerwehrleute mussten die Anzüge zu Hause aufbewahren und vor jedem Einsatz dort abholen. Im Notfall kostete das wertvolle Zeit. Mittlerweile heizen zwei kleine Elektroheizungen einen Raum im ersten Stock notdürftig, um die Anzüge trocken zu halten. "Zufriedenstellend ist das nicht", sagt Zehendner. Und dabei hat er noch gar nicht über die einzige Toilette im Haus, über die Löcher im Dach und über den sich senkenden Fußboden im ersten Stock gesprochen. 

Tendenz: Abriss

Die Mitglieder des Bauauschusses haben am Freitag bei ihrem Ortstermin keine Entscheidung getroffen. Das wird der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen tun. Doch eine Tendenz zeichnet sich ab: Das Feuerwehrhaus soll weg. "Keiner, der etwas vom Bau versteht, würde hier auch nur einen Cent investieren", sagt Reinhardt Schmidt (SPD).

Die Gelegenheit ist günstig. In Busbach läuft derzeit eine Dorferneuerung. In diesem Rahmen ließe sich auch ein neues Feuerwehrhaus bezuschussen. 46.500 Euro gibt es pro Stellplatz. Der Haken: Jeder Stellplatz, für den es Geld vom Amt für ländliche Entwicklung gibt, muss auch mit einem Feuerwehrfahrzeug besetzt werden. Die Busbacher besitzen offiziell nur eines - den Jeep zum Mannschaftstransport hat die Feuerwehr auf eigene Faust beschafft, er ist kein offizielles Fahrzeug. Beantragt die Gemeinde also Geld für zwei Stellplätze, muss sie also auch ein zweites Fahrzeug beschaffen.

Keine Konkurrenz

Die wichtigste Frage ist allerdings: Welche Räume wird das Feuerwehrhaus außer der Garage bekommen? Die Feuerwehrleute brauchen einen Schulungsraum. Das Feuerwehrhaus ist gleichzeitig Wahllokal. Außerdem haben die Busbacher viel zu lagern: Kühlschränke, Tresen; alles, was man für Kerwas, Feuerwehrfeste und Dorffeste eben braucht.

Bis zu 60 Prozent Förderung vom Freistaat wären für ein Gemeinschaftshaus neben den Stellplätzen drin, sagt Bürgermeisterin Sybille Pichl. "Ich habe nur die Befürchtung, dass wir mit einem Gemeinschaftsraum Konkurrenz für unsere beiden Wirtshäuser in Busbach schaffen", sagt Pichl.

"Ein Besprechungszimmer für die Feuerwehr, das auch als barrierefreies Wahllokal taugt, das brauchen wir in Busbach. Aber nicht mehr", sagt Peter Geßner, Wirt des Gasthauses Zwei Linden. Ein Gemeinschaftsraum, in dem Geburtstage und Privatfeiern stattfinden könnten, wäre ein Problem für ihn.

Matthias Schaub, Gemeinderat, Busbacher und Mitglied der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung, versichert: "Die Busbacher wollen das gar nicht. Ihnen liegt viel an den Wirtshäusern." Ein anständiges Feuerwehrhaus mit einem Geschoss, anständige Toiletten, ein kleiner Besprechungsraum, das reiche.

Die Wirtsleute des Gasthauses Schwarzes Roß waren am Montag für eine telefonische Stellungsnahme nicht zu erreichen.