Neuer Krimi: Gruseln in Grün

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Diesmal geht es nicht um fränkische Verflechtungen, sondern um kriminelle Abgründe in Irland: Die Bayreuther Autorin Jacqueline Lochmüller hat ihren zweiten Irland-Krimi fertig. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Frau ist in zwei Welten unterwegs. Und unter zwei Namen. Jacqueline Lochmüller, Bayreuther Krimi-Autorin, hat jetzt ihren zweiten Krimi herausgebracht, der in Irland spielt. In einem Land, das Jacqueline Lochmüller wegen der Landschaft liebt. Und wegen der Klippen, die sich für die gruseligsten Taten in einem Thriller perfekt anbieten.

 
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Vor zwei Jahren ist der erste Krimi mit dem Kommissar Frederic Dunn erschienen. Parallel zu einem Krimi, der in Bayreuth spielt: "Fränkische Vergeltung", ein Buch, das als zentrales Thema die Vorbereitungen für die Landesgartenschau in Bayreuth hatten. "Regional ist der sehr gut gelaufen", sagt Lochmüller. Zwei Bücher, eine Autorin, zwei Namen: Denn Jacqueline Lochmüller schreibt die Bücher mit dem Kommissar Dunn unter ihrem Pseudonym Shannon Crowley. "Ein offenes Pseudonym, das auch jeder kennen darf. Aber es passt halt besser zum Setting des Buches in Irland."

Katatrophen über Katastrophen

Die Geschichte des Buches "Blackwood Castle" führt "ziemlich schnell zu sämtlichen Katastrophen, die man sich so vorstellen kann", sagt Lochmüller am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung. Nicht nur für den Kommissar Dunn, der sich mit seiner pubertierenden Tochter herumschlagen muss, die er allein groß zieht, unterstützt von seiner Mutter. "Die sieht natürlich vieles anders als der Kommissar", sagt Lochmüller.

Probleme zieht auch der Hauptdarsteller offensichtlich magisch an: "Ein hoch verschuldeter Anwalt, der schwer in der Krise steckt." Der Anwalt habe sich, sagt Lochmüller "eine Frau aus eher schlichten Verhältnissen" angelacht, die auf feine Dame machen will. Sie fordert von dem Mann "tolle Kontakte, ein großes Haus", ein Leben in Luxus, das ihr Mann liefern soll. Für die Frau hat er Schulden angehäuft, sich krumm gearbeitet - und bekommt von der "Bank den Geldhahn zugedreht".

Entführungsopfer in einem Verlies

In dieser ganz offensichtlich ausweglosen Situation stöbert der Hund der Familie beim Gassi-Gehen in der schroffen Natur Irlands eine junge Frau auf. Ein Entführungsopfer, versteckt im Verlies einer Burgruine. Der Anwalt, "eigentlich einer, der auf der guten Seite steht", sagt Lochmüller, schaltet schnell: Er will die Entführung für sich nutzen, um an Geld zu kommen. Allerdings hat er die Rechnung ohne den Entführer gemacht, der plötzlich hinter ihm steht und im folgenden Kampf schwer verletzt wird. "Das geht alles zack-zack auf den ersten Seiten des Buches", sagt Lochmüller alias Crowley. Und dann? Dann gehe es erst richtig zur Sache.

"Das ist genau mein Job"

Jacqueline Lochmüller (52) hat schon immer eine Affinität für Krimis. Alles, was Spannend sei, was die absurde Seite der Menschen beleuchtet, habe sie verschlungen, bevor die gelernte Bürokauffrau vor rund zehn Jahren das Schreiben zum Beruf gemacht hat. "Klar, es ist einsam. Es ist anstrengend, weil manchmal ganze Tage für Recherche draufgehen, ohne dass eine einzige Zeile auf dem Papier steht. Aber: das ist genau mein Job", sagt Lochmüller.

Die nächsten Projekte hat sie schon in Bearbeitung. "Der Tag könnte bei mir 48 Stunden haben." Das Spannende beim Schreiben: Sie lässt ihren Figuren die Freiheit, sich zu entwickeln. "Die Figuren können aus sich herauswachsen, manche entwickeln sich ganz anders, als ich sie am Anfang angelegt habe." Die Gefahr, dass sie sich bei all den Abgründen, die ihre Helden und die Opfer durchleben, vor sich selber gruseln könnte, bestehe nicht. "Eher die Menschen, denen ich davon erzähle. Ich schreibe es ja nur", sagt Lochmüller.

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