Die langjährige Chefin der legendären Milchbar ist im Alter von 86 Jahren gestorben Nachruf: Margot Rösner ist tot

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Die Milchbar war ihr Leben. Und ihre Erinnerung: Margot Rösner, hier mit ihrem Pflegehund Dido, ist jetzt im Alter von 85 Jahren gestorben. Foto: Eric Waha Foto: red

Sie hat zusammen mit ihrem Mann eine Institution geschaffen, an die sich viele Bayreuther heute noch gerne erinnern: Margot Rösner, die Frau, die untrennbar mit der Milchbar am Luitpoldplatz verbunden war, ist jetzt im Alter von 86 Jahren gestorben. 

 
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Die Milchbar war ihr Leben. Ihre Erinnerung. Im Juli vergangenen Jahres hat Margot Rösner einen Tag vor ihrem 85. Geburtstag die Milchbar noch einmal aus den Erinnerungen und Alben geholt. In einem Gespräch mit dem Kurier wurde für eine kurze Zeit lebendig, was in den 60er Jahren Bayreuth bewegt hat. "Die Presse", sagte Margot Rösner, habe sich "förmlich überschlagen", was sie und ihr Mann Rudi da am Luitpoldplatz gebaut haben. Eine Eisdiele mit spannender Architektur, mit einem Brunnen mit 14 Fontänen und 14 Unterwasserscheinwerfern, mit großer Terrasse, die im Sommer immer voll war.

Die Milchbar war der Treffpunkt für die Bayreuther

Die Milchbar, die vom Sternplatz an den Luitpoldplatz gezogen war, war Treffpunkt  für die Bayreuther. Und für die Gäste der Stadt. Genauso wie für die Prominenz. Weil das Eis gut war, weil es Eiscreme-Soda gab, Flips, Milch-Shakes. Und einen Milchreis, "für den wir berühmt waren", wie sich Margot Rösner erinnerte, als sei es nicht 35 Jahre her, seit sie den letzten in der Milchbar verkauft hatte. Und einen Schlussstrich unter die intensive Zeit mit der Milchbar gezogen hatte. Die Festspielkünstler trafen sich: in der Milchbar. Eine von denen, die sich in den Milchreis der Rösners besonders verguckt hatte, war Opernstar Anja Silja. Deren erste Frage, wenn sie einen ihrer spektakulären Auftritte in der Milchbar hatte: "Gibt's noch Milchreis?", sagte Margot Rösner mit einem Lächeln.

Das Eis-Rezept blieb ihr Geheimnis

Margot Rösner, die als Tochter des kaufmännischen Direktors des Hofer Milchhofs zur Welt gekommen war, war durch Zufall zum Eis gekommen. Ihren Mann, 16 Jahre älter als sie, hatte sie bei einem Milchbar-Kurs in Ruhpolding kennengelernt. 1954 heirateten die beiden, kurz darauf machten sie die erste Milchbar an der Ecke der Badstraße zum Sternplatz auf. So gerne sie die Geschichten über die Zeit mit der Bayreuther Eisdiele erzählte - eines hütete Margot Rösner bis zuletzt wie einen Schatz: Die Rezepte für das Eis, das ihr Mann gezaubert hat. "Die gebe ich auch nicht her", hat sie gesagt 

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