Nach Unglück: Züge fahren wieder

Die Erinnerung an die Toten ist noch frisch: Kränze, Kerzen und Blumen vor dem Rathaus von Bad Aibling. Foto: Amelie Sachs/dpa Foto: red

Elf Tage nach Zugunglück in Bad Aibling fahren die Züge wieder Die Züge fahren wieder zwischen Bad Aibling und Kolbermoor. Doch bis zur Normalität ist es noch ein weiter Weg. Die Erinnerung an die Toten ist noch frisch.

 
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Elf Tage nach dem schweren Zugunglück mit elf Toten in Bad Aibling verkehren seit Samstag auf der Unglücksstrecke wieder die Züge nach Fahrplan. Pünktlich um 6.37 Uhr verließ der erste Meridian den Bahnhof in Holzkirchen. In Rosenheim fuhr der erste Zug um 6.40 Uhr los. Bei dem Frontalzusammenstoß zweier Regionalzüge starben am Dienstag vor einer Woche elf Menschen, 85 Insassen wurden teils lebensgefährlich verletzt.

Der Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) als Betreiber der Bahnlinie, Bernd Rosenbusch, sagte, das Unternehmen befinde sich noch immer in der Trauerphase. «Wir haben vier Mitarbeiter und sieben Reisende verloren.»

Wegen der Spekulationen über ein Funkloch in Zusammenhang mit der Zugkatastrophe hat die Staatsanwaltschaft Traunstein die Ermittlungen zur Aufklärung der Unglücksursache auf diesen Aspekt ausgeweitet. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teilte am Freitagabend mit, dass das Bayerische Landeskriminalamt gebeten worden sei, das Funknetz der DB Netz auf eventuelle Funklöcher zu überprüfen. Auch die DB Netz wird laut Herrmann Messfahrten auf der Unfallstrecke zwischen Bad Aibling und Kolbermoor machen.

Nach einem Bericht der «Stuttgarter Zeitung» gibt es auf einem Abschnitt der Unglücksstrecke ein großes Funkloch. Dadurch seien schnelle Notrufe erschwert. Der Fahrdienstleiter, der durch einen Fehler das Zugunglück mit elf Todesopfern verursacht haben soll, hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch einen Notruf an die Lokführer abgesetzt. Dieser sei aber ins Leere gegangen.

dpa

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