Die drei großen Wohnungsunternehmen machen beim Einbau von Rauchmeldern gemeinsame Sache Nach dem Brand in Bayreuth: Vermieter rüsten auf

Von Frank Schmälzle
In dieser Wohnung in der Hammerstatt brach am Dienstagmorgen ein Feuer aus. Der 55-jährige Mieter kam in den Flammen ums Leben. Foto: Harbach Foto: red

Ein Rauchmelder, sagt Stadtbrandrat Ralph Herrmann, hätte den Brand in der Hammerstatt, bei dem ein 55-jähriger Bayreuther am Dienstagmorgen ums Leben kam, mit großer Wahrscheinlichkeit verhindert. Die drei großen  Bayreuther Wohnungsunternehmen -  Gewog,  GBW und Bauverein - machen jetzt beim Nachrüsten mit Rauchmeldern Dampf.

 
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Noch sind Rauchmelder in bestehenden Mietwohnungen nicht Pflicht. Die besteht erst im Jahr 2017. Abwarten wollen die drei großen Wohnungsunternehmen nicht. „Wir haben die Vorbereitungen gestartet“, sagt Markus Keil, Vorstand der Gemeinnützigen Bayreuther Wohnungsbaugenossenschaft (GBW). Die Techniker der drei größten Bayreuther Vermieter, die zusammen mehr als 8500 Wohnungen in der Stadt verwalten, bereiten derzeit eine gemeinsame Ausschreibung vor. Denn: „Wir reden über eine große Anzahl von Rauchmeldeanlagen. Wenn wir unseren Bedarf bündeln, bekommen wir bei den Lieferanten bessere Preise.“ Die Ausschreibung soll im Frühjahr 2015 veröffentlicht werden. „2016 wollen wir dann unsere Wohnungen mit Rauchmeldern ausrüsten“, sagt Keil. Damit würden die drei Großen auf dem Bayreuther Wohnungsmarkt ihre Pflicht noch vor der gesetzlichen Frist erfüllen.

Spekulationen, die Wohnung in der Hammerstatt, in der der 55-Jährige starb, habe nicht den aktuellen Brandschutzverordnungen entsprochen, trat sowohl eine Sprecherin des Bauvereins als auch Stadtbrandrat Herrmann entgegen. Das Haus wurde 1921 gebaut. „Das heißt aber nicht, dass es nicht sicher ist“, so die Bauverein-Sprecherin. Erst 2011 sei die Wohnung, in der es am Dienstagmorgen gebrannt hat, komplett saniert worden. Dabei habe der Bauverein auch die gesamte Elektroinstallation erneuern lassen. „Die Wohnung war auf aktuellem Stand.“ Dem Bauverein ist kein Vorwurf zu machen, sagt auch Stadtbrandrat Herrmann. „Wenn in einer der Wohnungen Mieter wechseln, wird saniert. Der Bauverein ist da schon dahinter her.“ Tatsache ist aber auch, dass der Brandschutzstandard von nicht sanierten Altbauwohnungen unter dem von sanierten oder neuen Wohngebäuden zurückbleibt. Herrmann: „Das ist ganz logisch und wie bei einem Auto. Ein alter Wagen hat nun mal keinen Airbag.“

Am Dienstag brannte es nicht nur in der Hammerstatt. Am Abend waren Feuerwehrleute an der Sankt-Nikolaus-Straße in der Altstadt im Einsatz. Als sie eintrafen, hatten die Bewohner des Hauses den Brand in einer Küche bereits gelöscht. Allerdings entstand in der Wohnung Sachschaden durch den Rauch.

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