40-Millionen-Euro-Projekt MWG Bayreuth: Sanierung startet frühestens 2016

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Das Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium soll generalsaniert und umgebaut werden. Baubeginn ist wohl frühestens Ende nächsten Jahres. Foto: Waha/Archiv Foto: red

Es ist das Projekt des langen Atems: Im Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium (MWG) fehlen rund 2000 Quadratmeter Platz. Außerdem muss das 120 Jahre alte Schulgebäude dringend saniert werden. Der Weg ist frei für Neubau und Sanierung, seit Kultusminister Ludwig Spaenle im November den Planungsauftrag für das 40-Millionen-Euro-Projekt erteilt hat. Schnell allerdings wird das nicht gehen. Jetzt hofft man im MWG darauf, dass der Architektenwettbewerb für den Neubau ausgelobt wird. Und 2016 gebaut wird.

 
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Elisabeth Götz ist seit 2010 die Direktorin des MWG. Und sie hat in ihren ersten Dienstwochen im August 2010 den damaligen Leiter der Obersten Baubehörde, Josef Poxleitner, bei einer Baubesichtigung angesprochen, „ob wir nicht ein paar 100 Euro zusätzlich bekommen könnten, um ein paar Klassenzimmer rausstreichen zu können“, wie sie sagt. Das Ergebnis: „Man hat sich das Haus genauer angeschaut. Und dann schnell festgestellt, man müsste sanieren. Und zwar nicht nur ein bisschen.“ Zudem fehlen der Schule seit Jahren Räume: Knapp 6000 Quadratmeter Platz hat das MWG, mindestens 2000 Quadratmeter fehlen. „Innerhalb von eineinhalb Jahren waren wir bei einer Großbaumaßnahme angekommen“, sagt Elisabeth Götz.

Weitere drei Jahre später sagt die Direktorin: „Ich habe lernen müssen, dass so etwas seine Zeit braucht.“ Die Zahl der Ansprechpartner ist groß: das Staatliche Bauamt, die Regierung, die Stadt, das Kultusministerium, das Finanzministerium, die Immobilien Bayern. „Man muss da am Ball bleiben“, sagt Götz. „Sich immer wieder in Erinnerung bringen.“ Und hartnäckig sein. Wie bei der Lösung mit der Schulsportanlage als Kooperation mit dem FC Bayreuth auf der gegenüberliegenden Straßenseite. „Das schien erst nicht möglich zu sein, jetzt klappt es, losgelöst von der Sanierung, plötzlich doch. Die Mittel stehen bereit für die Sanierung, der Verein holt meines Wissens nach Kostenvoranschläge ein.“

Götz sagt, in einem ersten Bauabschnitt werde eine Dreifachturnhalle gebaut, die – so sehen es die Ideen vor – als Grenzbebauung direkt neben dem Volksfestplatz im Boden versenkt wird. Und zwar dort an der Rückseite des historischen Hauptbaus, wo jetzt der Hartplatz ist. Oben auf der Turnhalle, die die zu kleine Eineinhalbfach-Turnhalle ersetzt, soll ein Klassentrakt entstehen. „Unser Vorbild ist Eichstätt, auch eine Internatsschule, die haben das ähnlich gelöst.“

Wie das Gebäude aussehen soll, welches Raumkonzept es hat, welche Möglichkeiten es gibt, eine Tiefgarage für die Autos der Lehrer zu integrieren – all das soll jetzt ein Architektenwettbewerb klären. „Auf dessen Ergebnisse sind wir sehr gespannt. Wir hoffen, dass es nicht einfach ein Würfel ist, der hinterm Haus hingestellt wird“, sagt Götz. Großer Vorteil für den Bau: „Wir werden durch die Arbeiten erst einmal keine Beeinträchtigungen haben, weil unsere Klassenräume alle nach vorne zur Königsallee raus gehen.“ Was die zeitliche Schiene angeht, sagt Götz mit Ironie in der Stimme und einem Lächeln: „Ich habe noch 19 Dienstjahre. Aber realistisch gesehen wird sich das sicher einige Jahre hinziehen. Ich habe gelernt, dass man auch nur eine gewisse Summe verbauen kann pro Jahr.“

Michael Erhard, Abteilungsleiter aus der Hochbauabteilung des Staatlichen Bauamts Bayreuth, sagt auf Nachfrage unserer Zeitung: „Wir entwickeln gerade die Terminschiene für den Architektenwettbewerb und legen die Randbedingungen für den Wettbewerb fest.“ Drei Monate etwa werde die Abstimmung mit Schule, Kultusministerium und Oberster Baubehörde dauern. Dann werde der Wettbewerb ausgelob, was auch noch einma mindestens drei Monate dauere. Auf Basis des Wettbewerbsergebnisses – „am besten mit einem Gesamtkonzept für Bau und Sanierung“ – werde der Bauantrag ausgearbeitet. „Ein Baubeginn 2016 wäre ein sportliches Ziel.“

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