Mutmaßlicher Mörder schweigt

Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa Foto: red

Der mutmaßliche Mörder einer 20-Jährigen aus Niederbayern hat sich nach seiner Verhaftung nicht zum Tatvorwurf geäußert. Auf Anraten seiner Anwälte habe der 22-Jährige vor dem Haftrichter keine Angaben zur Tat gemacht, sagte Walter Feiler von der Staatsanwaltschaft Passau am Freitag.

 
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Der Tatverdächtige war am Donnerstag von Spanien an die deutsche Justiz ausgeliefert und noch am Abend in ein niederbayerisches Gefängnis gebracht worden. Vor zwei Wochen war er in Spanien festgenommen worden. Der kleine gemeinsame Sohn sei bei ihm gewesen und wohlauf, teilte die bayerische Polizei mit.

Der 18 Monate alte Bub kam nun vorläufig in eine spanische Jugendhilfeeinrichtung. Er soll demnächst nach Deutschland gebracht werden. «Der Schutz des Kindes hatte für uns immer oberste Priorität», teilten die Verantwortlichen nach der Festnahme erleichtert mit.

Nach dem Fund der Leiche der jungen Frau hatte der mutmaßliche Mörder mehreren Personen aus seinem Umfeld ein Foto von sich und seinem Sohn aus dem Ausland - wahrscheinlich aus Frankreich - geschickt. Dazu schrieb er laut Polizei, er werde noch ein paar Tage Urlaub machen und sich dann stellen. Die Beamten suchten deshalb in der vergangenen Woche mit Hochdruck und europaweit nach dem jungen Mann; die Kripo Passau richtete eine 20-köpfige Sonderkommission ein.

Deren Ermittlungen führten dann in den Küstenort Lloret de Mar, wo spanische Spezialeinheiten den 22-Jährigen am frühen Morgen in einem Appartementhaus verhafteten. Sie fanden dort auch das Fluchtauto des Mannes.

Die Mutter des Opfers hatte die Leiche am vergangenen Samstag in einem Mehrfamilienhaus in Freyung entdeckt - versteckt in einem Plastiksack. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil ihre Tochter über längere Zeit nicht zu erreichen gewesen war. Dem Obduktionsbericht zufolge war die junge Frau zu diesem Zeitpunkt bereits bis zu drei Wochen lang tot. Woran sie genau starb, wollte die Polizei mit Blick auf die Ermittlungen weiterhin nicht veröffentlichen.

Ihren Partner hatten die Ermittler rasch als dringend tatverdächtig ausgemacht. Weil sie ihn bereits im Ausland vermuteten, wurde er per internationalem Haftbefehl und mit einem Foto gesucht. Der 22-Jährige ist für die Polizei kein Unbekannter, er war wegen mehrerer Einbruchsdiebstähle bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

dpa

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