Drei Orchesterformationen des Waischenfelder Musikvereins zeigen ihr Können Musikverein präsentiert "Helden"

Von Julia Bauernschmitt
In Waischenfeld präsentierte der Musikverein "Helden". Foto: Julia Bauernschmitt Foto: red

Unter dem Motto "Helden“ und der Leitung von Susanne Görl präsentierten am Samstagabend drei Orchesterformationen des Waischenfelder Musikvereins ein vielseitiges Repertoire jenseits von traditioneller Blasmusik.

 
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"Zumindest eine Formation hat das Motto des heutigen Abends schon erfüllt“ definiert Moderator Johannes Berner. Er meint die jüngste Gruppe, die Bläserklasse, die eben, wenn auch mit kleinen Schlenkern, den Abend eröffnet, Volkslieder vorgetragen und "Hänschen Klein“ in die Reihen der Bürgerhalle geblasen hat. Auch Helden fangen mal klein an.

"Es gehört Mut dazu, auf einer Bühne vor rund 200 Zuhörern in der Bürgerhalle zu sitzen und das erste Konzert zu spielen“ sagt ihre Lehrerin, Susanne Görl im Kurzinterview. Und die elf jüngsten Musiker des Vereins im Alter von acht bis neun Jahren spielen erst seit kurzem Querflöte, Klarinette Tuba, Saxofon oder Trompete. Sie müssen lernen, aufeinander zu hören, sich selbst und das Instrument zu beherrschen und dabei auch ihre Mitspieler und ihre Dirigentin nicht außer Acht zu lassen. Ihren ersten Auftritt haben sie heldenhaft gemeistert.

Gemeinschaftssinn auf der Bühne

Die nachfolgenden "Zwitscherfinken“, das weiterführende Angebot des Vereins für Elf- bis 14-Jährige, thematisierten mit ihren Blasinstrumenten internationale Helden. Auf der Bühne demonstrieren sie Gemeinschaftssinn und geben mal mehrstimmig, mal den Rhythmus klatschend einen ersten Einblick in das, was Berner in seiner Moderation als "Bilder im Kopf entstehen lassen“ beschreibt. Denn im Kopf des geneigten Zuhörers könnten staubige Cowboys mit verkniffenen Gesichtern zu den weltbekannten Tönen von Elmer Bernstein ("Die Glorreichen Sieben“) über eine imaginäre Prärielandschaft reiten. Eine Leistung, die nur im musikalischen Kollektiv und mit viel Übung möglich wird.

Das Orchester zeigt als höchste Stufe der musikalischen Entwicklung im Verein das ganze Können in Reinform. Hier komplettieren ein Schlagzeug und Percussion-Instrumente die Besetzung und machen das Kopfkino perfekt. Denn spätestens bei den Tönen zum Filmepos "Herr der Ringe“ sind die Bilder von Frodo Beutlin und allen anderen Helden des Films präsent. In weiteren musikalischen Rollen traten am Abend unter vielen anderen Udo Jürgens, Indiana Jones, Wilhelm Tell, die animierten Helden aus "The Incredibles“, Tom Cruise alias "Ethan Hunt“ aus "Mission Impossible“ und spanische Stierkämpfer als regional gefeierte Helden auf.

Ein Motivationsschub für Musiker

Für die musikalische Leitung und Dirigentin Susanne Görl ist das Konzert nicht nur ein Hörgenuss für die Zuschauer, sondern auch ein Motivationsschub für die meist jungen Musiker. Die Möglichkeit eines Auftrittes biete die Gelegenheit, nicht nur das Repertoire, sondern auch das Können der Musiker zu erweitern und die Herausforderung des öffentlichen Musizierens anzunehmen, sagt sie in der Pause. "Das motiviert und begeistert die Schüler immer wieder aufs Neue!“

Das Publikum war nicht weniger begeistert. Nach drei Zugaben durften die Musiker ihre Bühne wieder verlassen – als Helden natürlich.