Nachbargemeinden sollen helfen Musikschule in den Miesen

Thorsten Gütling
Die Personalkosten wachsen Hollfeld über den Kopf: Damit Musikschüler wie Marcel Küffner (links) und Samuel Pirkelmann auch weiter von staatlich anerkannten Musiklehrern, wie den Leiter der Hollfelder Musikschule, Klaus Hammer (Mitte), unterrichtet werden können, will die Stadt jetzt ihre Nachbarn um Hilfe bitten. Foto: Leikam Foto: red

Die Hollfelder Musikschule schreibt rote Zahlen. Das ist an sich nichts neues und geht schon seit Jahren so. Doch das Minus, das die Musikschule im Haushalt der Stadt verursacht, wird immer größer. Jetzt sollen die Nachbargemeinden helfen, deren Kinder die Musikschule besuchen. Denn dort, so Hollfelds Bürgermeisterin Karin Barwisch, profitiere man schließlich auch von der Einrichtung.

 
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65.000 Euro Minus darf die Musikschule jedes Jahr machen, so sieht es ein Beschluss der Hollfelder Stadträte aus dem Jahr 2010 vor. Doch das reicht nicht aus, wie die Rechnungsprüfer herausgefunden haben. Im Jahr 2010 wurde die Defizitgrenze um 7800 Euro überschritten, 2011 um 7700 Euro und 2012 um fast 10.500 Euro.

CSU-Stadtrat Wolfgang Degen nennt die Musikschule daher ein "Fass ohne Boden" und schätzt, dass bald ein Defizit von 80.000 Euro erreicht wird. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Manfred Neumeister, schlägt dem Stadtrat vor, die Zahl der Unterrichtsstunden zu deckeln. Der Vorteil dabei: Die Musiklehrer selbst sollen dann entscheiden, wieviele Einzelstunden noch möglich und wieviele Gruppenstunden nötig sind. Ganz auf Einzelstunden verzichten könne man nicht, sagt Barwisch. Andernfalls riskiere man den Status als staatlich anerkannte Musikschule zu verlieren und damit rund 15.000 Euro an Fördergeldern.

Erhöhung um zehn Prozent geplant

Schuld an dem stetig wachsenden Minus sollen tarifbedingte Lohnsteigerungen für Angestellte des öffentlichen Dienstes sein. Die Rechnungsprüfer schlagen vor, die Mehrkosten über eine Gebührenerhöhung an die Musikschüler weiterzugeben. Zuletzt wurden die Gebühren 2009 angehoben. Mit Beginn des neuen Schuljahres ist eine erneute Erhöhung um zehn Prozent geplant.

Barwisch will nun die Bürgermeisterkollegen in Aufseß, Plankenfels und Königsfeld um Unterstützung bitten. Immerhin hätten deren Kapellen ja auch etwas davon, wenn staatlich anerkannte Musiklehrer ihrem Nachwuchs das musizieren bei brächten.


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Donnerstagsausgabe (24. Januar) des Nordbayerischen Kuriers.

Foto: Leikam

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