Müll wird über den Zaun geworfen

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Bürgermeister Hans-Walter Hofmann klärt am Recyclinghof die Bürger darüber auf, was sie noch abgeben können und was in die Gelbe Tonne kommt. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Als Bürgermeister Hans-Walter Hofmann am Samstagmorgen zum Recyclinghof kommt, liegen wieder ein gelber Sack und Tüten mit Verpackungsmüll vor der verschlossenen Tür. Nicht zum ersten Mal. Hofmann will heute selber schauen, was die Leute abgeben, über eventuelle Unklarheiten in Sachen Gelbe Tonne, die seit Jahresbeginn im Landkreis gilt, aufklären.

 
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Am vergangenen Samstag hatte der Recyclinghof selber vorerst das letzte Mal geöffnet. Kommenden Freitag will der Marktgemeinderat in seiner Sitzung darüber beraten, wie es in Zukunft weitergehen soll. „Container für Altpapier und Altglas sowie Papier bleiben außerhalb weiter stehen“, sagt Hofmann. Auch zwei Tonnen für Blechabfall stehen noch da. Sie wurden bislang nicht abgeholt und quellen über, Berge von Altblech türmen sich davor. „Dabei kann Blech ja jetzt in der Gelben Tonne entsorgt werden“, so der Bürgermeister.

Kein Verpackungsmüll mehr

Dass Müll unter der Woche vor den verschlossenen Toren abgelegt oder einfach über den Zaun geworfen wurde, ist nichts Neues, sagt Hofmann. Mit dem Problem hat man schon immer zu kämpfen. Und auch am Samstag kommen vereinzelt Bürger, die ihren Verpackungsmüll – zwar sauber getrennt –, auf dem Recyclinghof entsorgen wollen. Ein paar sind gekommen, weil ihre Gelbe Tonne schon voll ist. Hofmann klärt sie darüber auf, dass das nicht mehr geht, dass grundsätzlich kein Verpackungsmüll mehr angenommen wird. Als er kurz abgelenkt ist, füllt jemand die grauen Tonnen mit ebenfalls sorgfältig getrenntem Material.

Grundsätzlich ist der Bürgermeister zufrieden mit der Einführung der Tonne. „Auf jeden Fall ist es besser als der Gelbe Sack“, sagt er. Aus Bayreuth weiß er, wie wenig stabil der ist und oft für ein verschandeltes Straßenbild sorgt. Sicher, ein Problem ist es mit Styropor. Das macht die Tonne schnell voll. „Aber das hat man ja nicht so oft“, so Hofmann. Außerdem müsse man es eben zerkleinern.

Grüngutcontainer soll bleiben

Der Grüngutcontainer wird auf dem Recyclinghof stehen bleiben. Ob und zu welchen Öffnungszeiten, das müsse noch entschieden werden. Hofmann hält einen freien Zugang zum Container nicht für gut, denn so könne nicht rechtzeitig reagiert werden, wenn der Behälter einmal voll ist.

Er hält die Bürger für gut informiert, was den Umgang mit der Gelben Tonne angeht. Außerdem steht ja auf dem Deckel der Tonne drauf, was rein darf. Was mit den Recyclinghöfen verloren geht, ist der soziale Treffpunkt, hat er wie viele andere beobachtet. „Für viele war das hier ein Ort des Informationsaustausches“, sagt Hofmann. So sieht das auch Stephan Büchner, als er sein Grüngut an diesem Vormittag vorbeibringt. Für bedenklich hält er, dass man zu Hause jetzt nicht mehr sortenrein trennen muss. „Besser ist die Gelbe Tonne nicht unbedingt“, findet er.

Mal mehr, mal weniger Abfall

Leo Huttarsch hingegen findet die Einführung der Gelben Tonne gut. Er kommt jeden Samstag vorbei. „Mal habe ich mehr dabei, mal weniger Abfall“, sagt er. Und das wird er jetzt auch so beibehalten.

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