Mord an sechs Roma: lebenslänglich

Foto: Attila Kovacs/dpa/Archiv Foto: red

Das Oberste Gericht Ungarns hat am Dienstag die lebenslangen Gefängnisstrafen für drei Männer aus dem rechtsextremen Milieu bestätigt, die sechs Roma ermordet und zahlreiche weitere verletzt hatten. Unter den Opfern der Mordserie in den Jahren 2008 und 2009 war auch ein fünfjähriges Kind.

 
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Die Täter hatten meist abgelegene Häuser von Roma auf dem Land mit Gewehrschüssen und Molotow-Cocktails angegriffen. Das Trio - zwei Brüder und ein Komplize - war im August 2013 in erster Instanz zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung verurteilt worden. Das Urteil ist nun mit dem Spruch der Höchstrichter vom Dienstag rechtskräftig. Ein weiterer Komplize war in erster Instanz zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Dieses Urteil war bereits im Vorjahr rechtskräftig geworden. 

Die Mordserie hatte in Ungarn großes Aufsehen erregt. Bei neun Anschlägen hatten die Täter insgesamt 78 Gewehrschüsse abgegeben und mit 11 Molotow-Cocktails Häuser in Brand gesetzt, in denen Roma wohnten. In einem Fall, in Tatarszentgyörgy bei Budapest, starb dabei ein fünfjähriges Kind zusammen mit seinem Vater im Kugelhagel. Die Rechtsradikalen hatten auf die fliehende Familie geschossen, nachdem sie deren Haus angezündet hatten.

dpa

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