Mollath hatte in den vergangenen Jahren immer behauptet, Wörthmüller habe ihm ein Gutachten light angeboten, bei dem es nur um die Misshandlung seiner Frau gehen sollte. Die Geschichte mit dem Geld aber habe Wörthmüller ausklammern wollen.
Wörthmüller stellt das völlig anders dar: Er habe sehr wohl nachvollziehen können, dass es für Mollath „dramatisch“ sei, in Handschellen in eine geschlossene Station gebracht zu werden. Er habe ihm angeboten, „schnell wieder nach Hause“ zu können, er müsse nicht die ganzen vorgeschriebenen sechs Wochen bleiben – wenn er sich begutachten ließe. Wörthmüller wollte die Sache mit dem Schwarzgeld zunächst „hintanstellen“, um erst den Menschen Mollath kennen zu lernen. Ausschließen aber habe er das Thema nicht gewollt.
Der Gutachter sieht, dass die Zeit drängt und besorgt Mollath noch am Wochenende einen neuen Anwalt, mit dem er dieses Angebot besprechen sollte. „Ein Gutachten ist nichts Dramatisches.“ Doch Mollaths Entschluss steht fest: Ihm sei es wichtiger, die Schwarzgeldvorwürfe aufzuklären, weswegen er sich von Wörthmüller nicht begutachten lassen wollte. Denn den hielt er auch Teil des Schwarzgeldsysteme. Trotz der Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben könne, blieb Mollath dabei. Er werde dafür „auch persönliche Nachteile in Kauf“ nehmen.
Im Gespräch mit dem Gutachter wurde Mollath immer eindringlicher. Er warf Wörthmüller indirekt Unmenschlichkeit vor, was dieser nicht gelten lassen wollte. In Handschellen habe er Hofgang machen müssen. Wörthmüller widersprach dem, er selbst habe angewiesen, dass dies eben nicht sein solle. Mollath habe Fixierungsgurte an seinem Bett gehabt. Wörthmüller habe diese abnehmen lassen. Mollath: Überall seien Kameras. Wörthmüller: Es ist in der Forensik normal. Mollath: Es sei ein Eisenbett: Wörthmüller: Es ist ein Krankenhausbett. Mollath: Ein „sehr dunkelhäutiger Mann“ habe ihn zum „Eingangsbad“ empfangen. Wörthmüller: Es stimme, es würde auch ein auch dunkelhäutiger Mitarbeiter auf der Station arbeiten.
Mollath: Haben Sie sich Gedanken gemacht, was es bedeutet siebeneinhalb Jahre in der Psychiatrie zu sein? Wörthmüller: „Ihre Geschichte ist dramatisch.“ Gerade bei „Menschen, die alles ablehnen und nicht mit uns sprechen“, müsse man immer nach Lösungen suchen. Mollath: Danke, Herr Dr. Wörthmüller.
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