Mobile Toiletten statt wildpinkeln

Von Dieter Jenß
Jedes Jahr am 1. Mai verwandelt sich das Mistelbach Festgelände in ein Feiergelände, auf dem in erster Linie Jugendliche auf den "Feiertag" anstoßen. Um dringende Bedürfnisse nicht länger im Freien befriedigen zu müssen, lässt die Gemeinde jetzt mobile Toilettenhäuschen aufbauen.Foto: Archiv/red Foto: red

Sie hinterlassen Müll in großen Mengen und nutzen angrenzende Gärten, um sich zu erleichtern: Um zukünftig die chaotischen Zustände zu verhindern, die viele der am 1. Mai auf dem Festplatz feiernden, überwiegend jungen Menschen anrichten, hat der Gemeinderat beschlossen, auf Kosten der Kommune fünf mobile Toiletten zum Mietpreis von 550 Euro aufzustellen. Zum Teil zähneknirschend stimmten die Gemeinderäte dem Beschlussvorschlag von Bürgermeister Matthias Mann zu.

 
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Auslöser für die Diskussion um die teils chaotischen Zustände am 1. Mai war eine Anfrage von Kurt Hüttl bei der Bürgerversammlung Ende November 2016, ob die gemeindliche Toilettenanlage an diesem Tag geöffnet werden könnte. Es seien Hunderte von Leuten unterwegs, berichtete Hüttl, man sollte sich deshalb seitens der Gemeinde Gedanken machen, zumindest einen Toilettenwagen aufzustellen. Mann hatte geantwortet, dass die Gemeinde die öffentliche Toilette am Freizeitgelände bewusst geschlossen halte. Andernfalls würden hohe Reparaturkosten auf Grund zu erwartender Beschädigungen drohen. Ein Toilettenwagen würde zudem nach einer Einladung auf den Festplatz ausschauen.

Bei der Sitzung des Gemeinderates am 30. Januar hatte Bürgermeister Mann darüber informiert, dass nach Rücksprache mit dem Landratsamt die Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde für das Treiben am 1. Mai nicht gänzlich ausgeschlossen werden könne. Die Gemeinde trage sich jedenfalls mit dem Gedanken, Vorkehrungen auch mit Blick auf die Verantwortung gegenüber den Anliegern, deren Anwesen zum Teil in Mitleidenschaft gezogen würden, zu treffen. Mit dem Vorschlag zur Anschaffung von fünf mobilen Toiletten ging der Bürgermeister schließlich in die jüngste Sitzung. Es sei alles eine unschöne Situation, so Mann, aber er sehe darin die einzige Lösung.

CSU-Fraktionssprecherin Sabine Habla warnte davor „dass in der nunmehrigen Vorgehensweise keine Regelmäßigkeit gesehen wird. Warten wir ab, wie in diesem Jahr die Erfahrungen sein werden“, empfahl Habla.

Mann empfahl allen Anwohnern, „was nicht niet- und nagelfest ist einzusperren“. ⋌

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