Für Sybille Pichl ist das die Regel, sie fährt nur ihren privaten Wagen und bekommt dafür Kilometergeld. „Bei Gemeinden unserer Größenordnung finde ich es etwas übertrieben, einen extra Dienstwagen für den Bürgermeister zur Verfügung zu stellen. So groß sind die Entfernungen ja auch nicht, die man fahren muss“, sagt die Eckersdorfer Bürgermeisterin. Dabei ist Eckersdorf im Vergleich eher groß, die Gemeinde umfasst mehr als 36 Quadratkilometer. Heinersreuth hingegen ist nur 14 Quadratkilometer groß.
In Neudrossenfeld muss Bürgermeister Harald Hübner (CSU) mehr als 50 Quadratkilometer verwalten. Sein Dienstfahrzeug ist ein BMW 1er, ein Kompaktwagen. „Alle Gemeindebediensteten benutzen den“, sagt Hübner. Für Fahrten ins Landratsamt, zu Baustellen und für Besorgungen zum Beispiel. Das Auto sei geleast und von der Gemeindeverwaltung bereits vor seinem Amtsantritt angeschafft worden. „Keiner benutzt das Dienstfahrzeug privat“, betont Hübner. Da fahre er nur sein eigenes, 16 Jahre altes Auto.
Martin Dannhäußer, Bürgermeister von Creußen, nutzt den Dienstwagen des Rathauses so gut wie nie, sagt er. Der sei für die Verwaltung da, er selbst fahre nur sein Privatauto, einen roten Renault Modus. Das fünf Jahre alte Auto hat 75 PS. Wie viele Kilometer Dannhäußer damit fahre und wie viel Kilometergeld er also bekomme, könne er nicht sagen.
Warum aber bieten Hersteller wie BMW überhaupt Autos zu günstigen Konditionen für die Lokalpolitiker an? Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es bei BMW nicht. „Wir beteiligen uns wie unsere Wettbewerber bei Ausschreibungen“, teilt das Unternehmen mit. Eine erneute Nachfrage nach den Gründen, warum ausgerechnet Rathauschefs günstiger fahren, bleibt unbeantwortet. Und auch die Frage danach, wie viele Dienstwagen BMW stellt, bleibt offen. Aus Datenschutzgründen, so heißt es, wolle das Unternehmen dazu nichts sagen.